Die Minister Franziska Giffey, Horst Seehofer und Julia Klöckner präsentieren ihren Plan zur Angleichung der Lebensverhältnisse in Deutschland Foto: AFP

Der Plan der Bundesregierung für gleichwertige Lebensverhältnisse weckt hohe Erwartungen. Schnelle Erfolge wird es jedoch nicht geben. Das Vorhaben kann aber die Aufgabe sein, die der großen Koalition für den Rest der Legislaturperiode einen Sinn gibt.

Berlin - Die Kritik an Angela Merkel war laut wie selten: Am Tag nach der letzten Bundestagswahl sprach die Kanzlerin über das schlechte Abschneiden der Volksparteien. Im Anschluss berichteten viele Medien kritisch über Merkels Aussage, sie könne nicht erkennen, was sie hätte anders machen sollen. Doch mit diesen Worten hatte die Kanzlerin lediglich ihren Wahlkampf verteidigt, sie wusste das Wahlergebnis sehr wohl zu deuten. Gerade auf dem Land fühlten sich viele Menschen mit ihren Problemen nicht wahrgenommen, es mangele mancherorts an Ärzten oder öffentlichem Nahverkehr, räumte Merkel ein. Eine Million Wähler habe die Union an die AfD verloren, diese wolle sie „durch gute Politik“ und „das Lösen von Problemen“ wiedergewinnen, versprach die Kanzlerin. Schließlich will sie nicht, dass der Einzug der Rechtspopulisten in den Bundestag und alle Landesparlamente als zentrale Hinterlassenschaft ihrer Amtszeit in Erinnerung bleibt.