Die Villa kommt immer wilder daher und bietet zugleich einen spannenden Hintergrund für Kulturveranstaltungen. Foto: Thomas Graf-Miedaner

Der Gablenberger Museums-Verein hat sich mit einem Konzept beim Kulturamt beworben.

S-Ost - Es ist nur ein Satz in der Gemeinderatsdrucksache 187/2020, und doch löst er bei vielen Kulturfans und Engagierten rund um die Planungen der Villa Berg Vorfreude aus: „Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2020/21 wurden insgesamt 50 000 Euro für Veranstaltungen während der Umbauphase bereitgestellt.“ Konkreter wird es nicht, und das ist auch ganz bewusst so formuliert worden. Denn wie die Veranstaltungen im Detail aussehen sollen, ist noch nicht definiert: „Die Veranstaltungen müssen einen kulturellen Schwerpunkt aufweisen, im Park der Villa Berg stattfinden und für alle offen sein“, fasst Marc Gegenfurtner, der Leiter des Kulturamts der Stadt Stuttgart, den Rahmen zusammen. Kommerzielle Veranstaltungen und solche, die sich schädigend auf Parkanlage, Bauwerk und Anrainer auswirken, werden nicht gefördert. „Zarte überschaubare Veranstaltungen“, wünscht sich Gegenfurtner. Innovative Konzepte, die mehrere Kultureinrichtungen kombinieren. Hörstationen, Skulpturen-Ausstellungen oder Nischen-Theaterstücke waren erste Ideen, die in der Projektgruppe des Stöckachtreffs gefallen sind.

Kleine Veranstaltungen, ohne Verstärker

Genau in dieselbe Kerbe hauen auch die Ideen des Museumsvereins Muse-O, dem es in kürzester Zeit gelungen ist, ein Konzept auf die Beine zu stellen, mit dem er sich beim Kulturamt beworben hat. „Wir kennen uns im Stuttgarter Osten bestens aus und haben auch schon viele Erfahrungen mit Veranstaltungen in diesem Format“, sagt Ulrich Gohl, von Muse-O. Entsprechend könnte man sich vorstellen der Stadt Stuttgart als „Kümmerer“ unter die Arme zu greifen. Kabarett in der Westgrotte, thematische Führungen im Park, fliegende Galerien: Ideen sind reichlich da, inklusive konkreter Pläne, wie man sie umsetzen könnte. „Nachdem bekannt wurde, dass von den beteiligten Ämtern der Stadt keines die Ressourcen hat, um so ein Programm auf die Beine zu stellen, haben wir uns selbst mal hingesetzt und ein Konzept geschrieben“, sagt Gohl. Um die Schwelle für notwendige Genehmigungen möglichst gering zu halten, sollen die Veranstaltungen möglichst klein gehalten werden, damit sie ohne Verstärker zu Recht kommen und auch keine Bewirtung beinhalten. „Wenn jemand ein Getränk dazu konsumieren möchte, soll er eines mitbringen“, sagt Gohl. Das gleiche gilt beispielsweise auch für eine Sitzgelegenheit. Ein weiterer Vorteil dieses „einfachen“ Konzeptes: „Wir können sehr schnell starten“, sagt Gohl. Sobald das Okay von der Stadtverwaltung da ist, wäre der Schritt zur ersten Veranstaltung nicht mehr weit. Trotzdem wäre auch eine gewisse Flexibilität vorhanden, um in Zeiten von Corona auch schnell reagieren zu können und eine Veranstaltung auch nochmals kurzfristig zu verschieben oder die Teilnehmerzahl zu ändern. Setzen möchte man bei Muse-O vor allem auf Künstler aus dem Stuttgarter Osten: „Da gibt es viele, die aktuell darauf brennen, sich zeigen zu können und für die die Villa Berg auch ein besonderer Veranstaltungsort wäre“, sagt Gohl. Auch Marc Gegenfurtner vom Kulturamt würde sich über einen baldigen Start von Veranstaltungen im Park der Villa Berg freuen: „Je eher desto besser.“ 15 bis 20 Veranstaltungen in zwei Jahren waren im Gespräch von Seiten der Stadtverwaltung, eine Anzahl, die auch Gohl für möglich hält. Veranstaltungen auf die nicht nur die Künstler brennen, sondern auch die Kulturfans im Stuttgarter Osten.