Direktkandidat Christian Thomae (rechts) und die Stuttgarter Piraten konnten sich nicht freuen: Die Piratenpartei zieht nicht in den Bundestag ein. Foto: www.7aktuell.de | Thomas Kaltenecker

Die Piratenpartei hat bei der Bundestagswahl den Einzug in den Bundestag verpasst. Den Stuttgarter Direktkandidaten Christian Thomae und Jürgen Martin war dann nicht so wirklich zu feiern zu Mute.

Stuttgart - Lange Gesichter im Club Finca in der Lange Straße: Die Piratenpartei hat den Einzug in den Bundestag verpasst. Den Stuttgarter Direktkandidaten Christian Thomae und Jürgen Martin war dann auch nicht so wirklich zu feiern zumute.

Politik 2.0, das wollten die Piraten bieten. Stattdessen sind sie bei etwas über zwei Prozent gelandet. Die NSA-Affäre hätte den Piraten Wind in die Segel blasen müssen. Doch diesen konnten sie offensichtlich nicht für sich nutzen. „Nein, wir hatten viele Aktionen, es wurde nur wenig darüber berichtet“, sagt Christian Thomae, Direktkandidat Stuttgart I. Er hat Angst, dass die CDU mit der absoluten Mehrheit regieren kann. „Das gefährdet die Demokratie.“

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Nur 2,2 Prozent der Wähler gabender Partei ihre Stimme. „Ich hatte mir ein besseres Ergebnis gewünscht“, sagte Bundesparteichef Bernd Schlömer. Seine Kollegin im Parteivorstand, die politische Geschäftsführerin Katharina Nocun, wurde deutlicher: „Das war ein Arschtritt von den Wählern.“

Vor gut einem Jahr wurden die Piraten als neue Politik-Hoffnung gefeiert, dann folgte der Absturz. Die Partei machte eher mit internen Querelen Schlagzeilen als mit politischen Forderungen. Im Wahlkampf rauften sie sich zusammen. Doch ihre Anliegen können sie den Wähler offenbar nur schwer erklären.

Jetzt bemühen sich die Piraten tapfer, nach vorne zu schauen. Die Europawahl im kommenden Mai wird als nächstes Ziel ausgerufen.