Phantomtor passé: Markus Gisdol spricht nach dem Match mit Stefan Kießling (links). Foto: Bongarts/Getty Images

Wahrscheinlich lief Stefan Kießling mit einem schlechten Gefühl gegen 1899 Hoffenheim auf. Aber 1899-Coach Markus Gisdol zeigte Großmut und erteilte dem Phantomtor-Schützen die Absolution.

Wahrscheinlich lief Stefan Kießling mit einem schlechten Gefühl gegen 1899 Hoffenheim auf. Aber 1899-Coach Markus Gisdol zeigte Großmut und erteilte dem Phantomtor-Schützen die Absolution.

Leverkusen - Seit seinem „Phantomtor“ hat Bayer Leverkusens Torjäger Stefan Kießling eine harte Zeit erlebt. Angefeindet, beschimpft und bedroht wurde der 30-Jährige nach seinem Kopfballtreffer, der am 18. Oktober bei 1899 Hoffenheim durch ein Loch im Außennetz flog und zum 2:1-Sieg des Werksclubs beitrug. Das irreguläre Tor wurde nach dem Prinzip der Tatsachenentscheidung auch vom DFB-Sportgericht im Nachhinein nicht annulliert.

Umso beeindruckender war die Geste von 1899-Coach Markus Gisdol nach dem 3:2 im Bundesliga-Rückspiel beim Werksclub. Nach dem Abpfiff suchte er noch auf dem Rasen zielstrebig das Gespräch mit Kießling, der den 1:1-Ausgleich erzielt hatte. „Das lag mir lange am Herzen“, sagte Gisdol. „Ich habe ihm gesagt, dass wir uns alle wünschen, dass er hinter der Situation im Hinspiel einen großen Haken macht.“

Es sei sehr viel nach dem „Phantomtor“ auf ihn eingestürzt. „Er ist ein toller Spieler und ein toller Mensch und wir hoffen, dass er wieder der Stefan Kießling wird, den wir uns wünschen“, meinte der Coach. Dass einige Hoffenheimer Fans ihn mit Schmähgesängen („Ohne Kießling zur WM“) verhöhnt haben, wird Gisdol nicht gefallen haben.