Die Kindermannschaft VfB Stuttgart ist auf dem Vormarsch gegen den BVB. Foto: Malte Klein

In den Pfingstferien haben Kinder in Büsnau Frisbeegolf gelernt und in Vaihingen Fußball gespielt.

Stuttgart-Vaihingen - Katharina spannt den Arm an, fixiert das Ziel und wirft die Frisbee. Die Scheibe saust los und trudelt knapp am Ziel, einem Holzkegel, vorbei. Dieser ist eine der acht Stationen, die die 27 Kinder beim Frisbeegolf-Turnier am vergangenen Donnerstag im Kinderhaus Büsnau treffen müssen. Sie lernen, dass sich Golf nicht nur mit dem Schläger, sondern im übertragenen Sinne auch mit Frisbees spielen lässt.

Regina Maser, Sport- und Gymnastiklehrerin und Mitarbeiterin des Kinderhauses, hatte die Idee dazu. „Wir schauen immer, welche neuen Trendsportarten es gibt“, sagt Maser. Sie hat erfahren, dass Leute am Bodensee Frisbeegolf spielen und die Scheiben von einem Abschlagpunkt aus durch Bäume werfen. Maser hat einen Parcours in der Halle aufgebaut.

An der nächsten Station zielt Angelina auf einen an der Decke aufgehängten Kriechtunnel. „Stell Dich so seitlich hin“, empfiehlt Maser. Angelina wirft. Die Frisbee gewinnt an Höhe, driftet ab und fällt zu Boden. Jetzt ist Katharina dran. Maser gibt ihr einen Tipp: „Du musst immer das Ziel anschauen.“ Auch Katharinas trifft.

„Wir wollen die Kinder zum Sport hinführen“

„Die Kinder merken, dass es nicht einfach ist, eine Frisbee zu werfen“, sagt Maser. Die Kraft spiele eine Rolle. „Die Kinder merken, dass sie mal leicht und mal stark werfen müssen.“ Frank Otto Huber, der Kinderhaus-Leiter, ordnet das Frisbeegolfen ein: „Wir haben jetzt die Abenteuer-Sport-Woche.“ Dazu gehören auch andere Spielangebote. „Wir wollen die Kinder zum Sport hinführen.“

Katharina hat das Frisbeegolf-Turnier Spaß gemacht. „Den Tunnel zu treffen fand ich leicht“, sagt die Zweitklässlerin. Pia aus der ersten Klasse ist auf den Geschmack gekommen. „Morgen wollen wir grillen. Vielleicht spielen wir dann auch Frisbee.“

Mädchentore zählen doppelt

Dass die Kinder auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes (Abi) Vaihingen am Freitag Fußball spielen, ist von Weitem zu hören. „VfB“, ruft der eine Teil der Kinder auf der Tribüne. „Stuttgart“, antworten die anderen. Es spielt nicht der echte VfB Stuttgart, sondern eine Kindermannschaft des Abenteuerspielplatzes Mauga Nescht aus dem Hallschlag, die sich den Namen gegeben hat. Sie führen 2:0 gegen Borussia Dortmund, eine Kindermannschaft vom Aktivspielplatz Hallschlag Drachennest.

Diana vom BVB ist am Ball und schießt auf das Tor des VfB. Doch sie trifft nicht. Riccardo vom VfB nimmt das Leder an und prescht nach vorne. Er schießt aufs Tor und trifft. Das Publikum auf der Tribüne jubelt. Die VfB-Kinder gewinnen gegen das BVB-Team 3:0. Hätte Diana getroffen, wäre es spannend geworden. Mädchentore zählen doppelt. „Der VfB kommt jetzt in die Trostrunde“, sagt Uli Matschkal, Mitarbeiter des Abenteuerspielplatzes Vaihingen. Insgesamt 100 Kinder spielen beim Turnier mit. Matschkal ist Fußballfan. „Ich möchte, dass es den Kindern Spaß macht.“ Darum hat er das zweitägige Turnier in den Pfingstferien organisiert. Am Donnerstag hatten die sieben Teams aus Vaihingen gespielt. Am Freitag waren die Gruppenspiele der fünf Mannschaften aus Bad Cannstatt und danach die Finalrunden. Im Viertelfinale steht die Fünftklässlerin Laura auf dem Platz. Sie ist Nationalspielerin der Kindermannschaft Deutschland. Jakob, Lukas und Annika aus der sechsten Klasse haben in der Vorrunde nur einen Punkt erzielt. Annika sieht es pragmatisch: „Dabei sein ist alles.“