„Gott offenbart sich, aber die Menschen verstehen ihn nicht“, so Franziskus in seiner Predigt am Freitagabend. Foto: dpa/Alessandra Tarantino

Mit rund 1500 Menschen feiert der Papst in Rom die Christmette. Auf dem Petersplatz verfolgen die Messe zudem Hunderte auf einem Großbildschirm.

Vatikanstadt - In Rom hat Papst Franziskus an Heiligabend die Christmette gefeiert. An dem Gottesdienst im Petersdom nahmen rund 1.500 Menschen aus aller Welt und Mitglieder des Diplomatischen Corps teil. Gemeinsam mit Franziskus zelebrierten 26 Kardinäle und 18 Bischöfe der römischen Kurie. Es ist das neunte Weihnachtsfest des 85-Jährigen als Kirchenoberhaupt.

„Gott offenbart sich, aber die Menschen verstehen ihn nicht“, so Franziskus in seiner Predigt am Freitagabend. Zu Weihnachten sei alles umgekehrt. „Derjenige, der das Universum umspannt, muss im Arm getragen werden.“ Es sei die große Herausforderung von Weihnachten, Gott in der Kleinheit zu erkennen: „Gott steigt herab, und wir wollen auf das Podest klettern. Jesus wurde geboren, um zu dienen, und wir verbringen unsere Jahre damit, dem Erfolg nachzujagen.“ Die „Gnade der Kleinheit“ bedeutet laut Papst Franziskus, Gott in den einfachen Gesten des Alltags zu erkennen und anzunehmen. „Wenn er dort mit uns ist, was fehlt uns dann? Weinen wir also nicht der Größe nach, die wir nicht haben. Hören wir auf, zu jammern und lange Gesichter zu machen, und lassen wir ab von der Gier, die uns immer unbefriedigt lässt!“

Gottesdienst auf dem Großbildschirm

Bei 13 Grad und grauem Himmel feierten auf dem Petersplatz einige Hundert Menschen die Heilige Nacht vor der Basilika mit. Sie konnten den Gottesdienst auf Großbildschirmen verfolgen. Zwar haben die italienischen Behörden einige Maßnahmen gegen die Pandemie verschärft. Daher hatte der Vatikan auch die Christmette vorverlegt. Aufenthalte im Freien sind aber weiter möglich. Wie schon in früheren Jahren herrschten rund um den Vatikan erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.