„Baywatch“-Star Pamela Anderson rührt die Werbetrommel für Haischützer Paul Watson.

Frankfurt/Main - „Baywatch“-Star Pamela Anderson rührt die Werbetrommel für Haischützer Paul Watson. Zusammen mit dem unter Auflagen aus der Haft entlassenen Tierschutzaktivisten kämpft die 44-Jährige gegen seine mögliche Auslieferung nach Costa Rica. Den Haftbefehl aus dem zentralamerikanischen Land wegen eines zehn Jahre zurückliegenden Vorfalls hält Watson für illegal.

Auf der ganz in schwarz gehaltenen Bühne des „Papageno Musiktheaters“ im Frankfurter Palmengarten, flankiert von finster blickenden Bodyguards, ebenfalls ganz in Schwarz mit rosa Schlipsen, warb Anderson für die Beendigung des Auslieferungsverfahrens. „Die ganze Welt schaut auf dieses Verfahren“, sagte die Blondine.

Der Chef der internationalen Tierschutzgruppe Sea Shepherd war am 13. Mai auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen und eine Woche später gegen Kaution von 250.000 Euro auf freien Fuß gesetzt worden. Costa Rica wirft dem 61-Jährigen Eingriff in den Schiffsverkehr vor. 2002 soll er die Crew eines Schiffes aus Costa Rica bedroht haben. Nach Angaben von Sea Shepherd hatten die Aktivisten gegen das sogenannte Shark-Finning des costa-ricanischen Schiffs protestiert, bei dem Haien bei lebendigem Leib die Flossen abgetrennt werden. Dabei seien weder Menschen verletzt worden noch Sachschaden entstanden.

Anderson: "Habe schon als Kind Tiere geschützt"

Als sie von dem Fall hörte, habe sie sich entschlossen, Watson zu unterstützen, sagte Anderson bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Schon als Dreijährige habe sie Tiere geschützt und etwa ihren Vater dazu gebracht, die Jagd aufzugeben. Wie Watson stammt Anderson aus der kanadischen Provinz British Columbia, wie er setzt sie sich für Tierrechte ein. Begegnet seien sie sich erst in Frankfurt - „Paul ist ja immer unterwegs.“

Watson ist nach eigenem Bekunden bereit, sich einem fairen Verfahren in Costa Rica zu stellen, er habe Vertrauen in die dortige Gerichtsbarkeit. Bei einer Auslieferung allerdings drohe ihm Gefängnis, dort sei er nicht sicher. Mit Haifischflossen werde sehr viel Geld verdient, „und mit Geld wird viel Macht gekauft.“ Watson setzt auf die Bundesregierung, die seine Auslieferung verhindern könne: „Ich vertraue darauf, dass die Bundesrepublik mich nirgends hinschickt, wo mir Gefahr an Leib und Leben droht.“

Costa Rica hat drei Monate Zeit, ein förmliches Auslieferungsersuchen mit den vollständigen Unterlangen zu stellen, die den Tatvorwurf belegen. Dann entscheidet das Oberlandesgericht in Frankfurt, das letzte Wort hat das Bundesjustizministerium.