Pebe Bader in seinem Atelier in der Fellbacher Eisenbahnstraße im Mai 2018. Foto: Patricia Sigerist

Der Künstler Paul „Pebe“ Bader ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Pebe Bader hat, nach eigenem Bekunden „das letzte Genie des Remstals“, den Pinsel für immer weggelegt.

Fellbach - Er strotzte vor Selbstbewusstsein, sprühte vor Tatendrang und hatte als Künstler einen nun wahrlich unverwechselbaren Stil entwickelt. Jetzt hat Pebe Bader, nach eigenem Bekunden „das letzte Genie des Remstals“, den Pinsel für immer weggelegt. Der als ein kulturelles Aushängeschild für den Rems-Murr-Kreis geltende und vom früheren Rathauschef Christoph Palm gern als „Grandseigneur der Fellbacher Kunstwelt“ bezeichnete Maler ist vergangene Woche im Alter von 91 Jahren verstorben. Die Bestattung des in Pfullingen zur Welt gekommenen Künstlers fand auf Wunsch der Familie nur im engsten Kreis statt.

„Seine Bilder machen ihn unvergesslich und werden immer an ihn, seine ansteckende Fröhlichkeit und seine unbändige Schaffenskraft erinnern“, heißt es in einem Kondolenzschreiben von OB Gabriele Zull an die Witwe Christina Bader.

Legendär war auch sein Sinn fürs unmissverständliche Verkaufsgespräch

Noch vergangenes Jahr hatte die städtische Galerie in einer Ausstellung zum 90. Geburtstag das Werk des nach Stationen in Frankreich, England und Amerika seit 1960 unterm Kappelberg arbeitenden Malers gewürdigt. Bekannt war Pebe Bader nicht nur dafür, dass er vom Landrat bis zum Vorstandschef jeden duzte, der sein Atelier in der Eisenbahnstraße betrat. Legendär war auch sein Sinn fürs unmissverständliche Verkaufsgespräch. „Jetzt mach halt den Geldbeutel auf“, rief er Bankdirektoren ebenso zu wie Chefärzten. Das und die Anekdoten, die Pebe zu erzählen wusste, verliehen einem Besuch in seinem Keller-Atelier hohen Unterhaltungswert. Wie ihm einst der Austritt aus einem Kunstverein in Los Angeles nahegelegt worden ist, weil ihm lokale Koryphäen seinen Erfolg neideten. Oder wie er seinerzeit Rems-Murr-Landrat Horst Lässing bei einem Treffen gleich drei Kunstwerke verkaufte – eins für den Behördenchef selbst, eins für die Gattin und eines auch fürs Landratsamt. Neben seinem Verkaufstalent mit schnoddrig-herbem Ton wird in Erinnerung bleiben, dass auf seinen Bildern oft zu sehen ist, was das Auge nicht erkennen kann – ein Gespür für das Wesen der Dinge.