Patrick Süskind bleibt hinter seinem Werk lieber unsichtbar. Foto: dpa

„Der Kontrabass“, „Das Parfüm“ – Patrick Süskinds Werke wurden Welterfolge, doch der Autor selbst hat sich der Öffentlichkeit immer konsequent entzogen. Am Dienstag feiert er seinen siebzigsten Geburtstag.

Stuttgart - Es gibt wohl kaum einen Autor, der so hinter und in seinem Werk verschwindet, wie der in 1949 in Ambach am Starnberger See geborene Patrick Süskind. Wenn man ihm unbedingt begegnen möchte, muss man ihn genau dort aufstöbern. Zum Beispiel in Helmut DietlsFilmsatire „Rossini“, an deren Drehbuch Süskind mitgeschrieben hat. In dem neurotischen Bestseller-Autor Jakob Windisch hat er sich ein Denkmal gesetzt. Und so schiebt sich unweigerlich die von Joachim Król gespielte Figur mit verschrecktem Blick und infantilen Lüsten vor den Namen dieses Autors.

Hinterbänkler und Duftpuristen

Süskind meidet alle öffentlichen Auftritte, lässt sich nicht fotografieren und gibt kaum Interviews. Dabei hätte es dazu immer wieder reichlich Anlass gegeben. In den Achtzigerjahren zählte sein Einakter „Der Kontrabass“ über einen orchestralen Hinterbänkler und dessen instrumentale Geliebte zu den meistgespielten Stücken auf europäischen Bühnen. Mit seinem Debüt „Das Parfüm“ von 1985 bewies Süskind einen untrüglichen Riecher für den Erfolg. Der Roman über einen zum Äußersten entschlossenen Duft-Puristen wurde in 49 Sprachen, darunter Latein, übersetzt und von dem Regisseur Tom Tykwer verfilmt. Als Ko-Autor von Helmut Dietl war Süskind an den Serien „Monaco Franze“ und „Kir Royal“ beteiligt.

Die bestsellertaugliche Geschmeidigkeit und Eleganz seiner Arbeiten kontrastiert mit der kauzigen Eigenart des sich dem Literaturbetrieb konsequent verweigernden Verfassers, der an diesem Dienstag seinen 70. Geburtstag feiert. Damit könnte man gut leben, wenn der große Unbekannte vom Starnberger See sich auch einmal wieder hinter einem neuen Werk verstecken würde. Aber soviel weiß man aus „Rossini“: unter Druck läuft gar nichts.