Die typischen „Kapuzenmänner“ gehören zu der jahrhundertealten Tradition der Passionsprozessionen dazu. Foto: AFP

Im Althochdeutschen bedeutet das Wort „Kara“ Klage oder Trauer. Christen auf der ganzen Welt erinnern in der Karwoche an die Passion Christi – mit teils beeindruckenden Umzügen.

Stuttgart - In der Karwoche vor Ostern erinnern Christen in aller Welt mit Gottesdiensten und Prozessionen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Vor allem in Südamerika und dem tiefkatholischen Spanien ziehen die Menschen in aufwendigen Umzügen durch die Straßen.

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag, dem Gedenken an den Einzug Jesu in Jerusalem. Den Berichten der Evangelien zufolge ritt Jesus auf einem Esel in die Stadt und wurde vom Volk jubelnd empfangen. Bei seinem Empfang breiteten die Menschen ihre Kleider vor ihm aus und streuten grüne Zweige - dem Johannesevangelium zufolge Palmzweige - auf den Weg.

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Am Gründonnerstag, dem Vorabend des Karfreitags, wird an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Tod gedacht. Dem Neuen Testament zufolge verbrachte Jesus die Nacht zum Karfreitag in Todesangst, während seine Jünger schliefen. Daran erinnert der Name Gründonnerstag, der sich nicht von der Farbe Grün ableitet, sondern vermutlich vom althochdeutschen „Grunen“, dem „Greinen“ oder „Weinen“.

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Auch die Bezeichnung der Karwoche stammt wohl aus dem Althochdeutschen: „Kara“ bedeutet Klage, Trauer. Sie steht am Todestag Jesu, dem Karfreitag, im Mittelpunkt des Gedenkens. In vielen Kirchen werden am Karfreitag um 15 Uhr Gottesdienste gefeiert, der Tradition zufolge die Sterbestunde Jesu. Der anschließende Karsamstag erinnert an die Grablegung Jesu. Ostern feiern Christen dann die Auferstehung Jesu von den Toten.