Grünflächen für Pkw opfern – ist das noch zeitgemäß? Nein, finden einige Anwohner der Oberen Bismarckstraße. Ja, sagt die Stadt – zumindest sei es unter bestimmten Voraussetzungen städtebaulich vertretbar.
S-West - Wer die Begleitbroschüre zum Rahmenplan Talgrund West liest, könnte meinen, Stuttgart sei auf dem besten Weg zur grünen Stadt. Viele versiegelte Flächen, dichte Bebauung, viel Verkehr – diese Geister der Vergangenheit will man zurückdrängen. Unter dem Motto „Grünstadtgrau“ ruft die Stadt die grüne Wende aus und zeigt, was alles kommen soll: Dachbegrünungen, stellplatzfreie Hinterhöfe, verkehrsberuhigte Straßen. In einem Begleitfilm erklärt Stadtklimatologe Rainer Kapp: „Was im Talgrund West fehlt, sind Pflanzen und Bäume.“ Dass die Stadt den Klimaschutz ernst nimmt, hat sie nicht zuletzt durch die Verabschiedung eines 200 Millionen Euro schweren Aktionsprogramms Ende 2019 bewiesen. Doch wie ernst nimmt sie all das in der Praxis? Nicht allzu ernst, finden Anwohner in der Oberen Bismarckstraße.