An der Kirschenallee in Hohenheim wird mitunter wild geparkt. Foto: Archiv Sägesser

Die Plieninger plagt höchstens die saisonale Parknot: In den großen Ferien stellen knausrige Flugreisende ihre Autos in den Seitenstraßen ab, und zu Semesterbeginn geht es an der Universität Hohenheim heiß her.

Plieningen - Mit den größeren Ferien rollt die Blechlawine gen Plieningen. Für den einen oder anderen mag das zu drastisch klingen; doch um die Nebenstraßen des Bezirks zuzuparken, reicht die Anzahl an Autos allemal. Vor allem in den Pfingst-, aber auch in den Sommerferien, können die Plieninger Anwohner sich einen Spaß daraus machen, zu erraten, ob der Nürnberger, der vor ihrem Haus parkt, ein Sparfuchs ist oder einfach ein Dauergast gleich nebenan.

Das Auto macht Urlaub in Plieningen

Für Ersteres spricht einiges. Das weiß auch Andrea Lindel, die Bezirksvorsteherin von Plieningen und Birkach. Sie hat gehört, dass es im Internet Foren gebe, in denen sich Geizkragen darüber austauschen, wo sich noch ein paar Euros sparen ließen. Zum Beispiel am Ticket fürs Parkhaus am Flughafen, wenn es nach Mallorca oder Thailand geht. Dass sich längst nicht alle Urlauber für ihre Abwesenheit einen Parkplatz am Flughafen mieten – wie dies zum Beispiel auch im Plieninger Gewerbegebiet Entenäcker möglich ist – stellen sie mit Blick auf die Nummernschilder vor ihrer Tür alle Jahre wieder fest. Dass die Stellplätze an Plieningens Straßenränder saisonale Mangelware sind, ist das eine. Das andere sind die Studenten. Jeweils zu Semesterbeginn könnten die Ordnungshüter der Stadt reich werden am Campus. Zwar sind die Kontrolleure regelmäßig vor Ort und schreiben Falschparker auf, doch täglich können sie dies nicht leisten. Zudem ist im Bezirk bekannt: „Das regelt sich in den ersten vier Wochen nach Semesterbeginn“, sagt Lindel. Abgesehen davon haben die Plieninger laut Lindel nicht mehr Parkplatzprobleme als andere Stuttgarter. Wohl eher weniger. Gut, aus der Ortsmitte erreichten sie immer wieder Hinweise von Ladenbesitzern, die sich für ihre Kunden die Parkscheibe zurückwünschen. Doch die Stadt hat Parkscheinautomaten aufgestellt; die erste halbe Stunde ist frei für den, der die Brötchentaste drückt.

Oder die Gegend am Mönchhof, dort würden sich Anwohner mit zwei Autos und nur einem Tiefgaragenplatz beschweren, weil sie direkt am Haus einen Parkschein brauchen. Denen sagt Lindel stets desselbe: Es gibt nur so viele Parkplätze, wie es gibt. Sie vermehren sich nicht mit dem Autokauf. Alles in allem ist Lindel anzumerken, dass es sich für sie im Vergleich zur Parknot in anderen Bezirken um Luxusprobleme handelt. „Es ist immer eine Frage der Perspektive“, sagt sie. „Wenn ich es gewohnt bin, immer vor der Tür zu parken, ist die Nebenstraße nicht mehr von dieser Welt.“

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