Jubel bei den beiden Damen: Selina Jörg (rechts) freut sich bei der Siegerehrung über Silber, Ramona Theresia Hofmeister holt Bronze. Foto: dpa

„Ich finde das die geilste Nummer, die man sich vorstellen kann“, fasst es der Präsident des Snowboard Verband Deutschlands zusammen: Selina Jörg holt Silber, Ramona Hofmeister gewinnt Bronze.

Pyeongchang - Die Snowboarderinnen Selina Jörg und Ramona Hofmeister haben bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang Silber und Bronze im Parallel-Riesenslalom gewonnen. Das Duo war am Samstag nur von der tschechischen Dominatorin Ester Ledecka zu bezwingen, die nach Gold im Super-G der Skirennfahrer mit ihrem zweiten Olympiasieg Geschichte schrieb. Noch nie hat ein Athlet in diesen zwei Sportarten bei Winterspielen Medaillen gewonnen.

Die 30 Jahre alte Jörg wurde im Finale von Ledecka knapp bezwungen, Hofmeister hatte im Halbfinale gegen die Tschechin keine Chance. Trotz des verpassten Goldes lagen sich die Deutschen nach den Finals jubelnd in den Armen und feierten die größten Erfolge in ihren Karrieren. „Die Silbermedaille ist heute wie Gold für mich“, sagte Jörg. „Mit der Ramona heute zusammen auf dem Podium zu stehen - es gibt nichts Schöneres.“

Team erreicht Ziel von zwei Medaillen

Hofmeister ließ Alina Sawarsina vom Team der Olympischen Athleten aus Russland (OAR) im kleinen Finale um Bronze keine Chance. „Ich finde das die geilste Nummer, die man sich vorstellen kann“, sagte Hanns Michael Hölz, Präsident des Snowboard Verband Deutschlands.

Insbesondere Hofmeister hatte mit einem Weltcupsieg und drei weiteren Podestplätzen in diesem Winter im Parallel-Riesenslalom ihre Medaillenambitionen unterstrichen. Als einziger Fahrerin war ihr Ende Januar im bulgarischen Bansko im Viertelfinale ein Sieg gegen die bislang ungeschlagene Ledecka gelungen. Jörg war in den beiden Weltcups vor Olympia schon jeweils auf das Podest gefahren.

Das deutsche Snowboard-Team erreichte damit just am letzten Tag der Wettkämpfe doch noch das Ziel von zwei Medaillen. Schon in Sotschi vor vier Jahren waren am Abschlusstag im damals noch olympischen Parallel-Slalom zwei deutsche Damen auf das Podium gefahren.

Bei den Herren war Stefan Baumeister als einziger Deutscher in die K.o.-Duelle gekommen und hatte in der ersten Runde noch überzeugt. Im Viertelfinale unterliefen dem 24-Jährigen dann ein paar Fehler und er konnte den starken Slowenen Zan Kosir nicht mehr einholen. Gold holte der Schweizer Nevin Galmarini gegen Lee Sangho, Bronze gewann Kosir.