Der Papst versucht, den Reformdruck auf eine andere Ebene zu heben. Foto: dpa/Gregorio Borgia

Der Papst lässt erkennen, dass aus Rom vorerst keine Reformen mehr kommen, kommentiert Paul Kreiner.

Rom - Am Amazonas brennen die Wälder; dem Weltklima tut das nicht gut, und die Diskussion, was die katholische Kirche da tun kann, hat sich auf den Slogan reduziert: „Zölibat abschaffen!“ Gewiss, das ist jetzt etwas zugespitzt. Aber die große Amazonas-Synode, zu der im Oktober vergangenen Jahres knapp 300 Bischöfe aus Region und Welt im Vatikan zusammengetreten waren, wurde in der Außenwahrnehmung fast zur Gänze von der Frage dominiert: Lässt Papst Franziskus verheiratete Männer zum Priesteramt zu, weil die anderen an allen Ecken und Enden fehlen? Da das in Deutschland nicht anders ist als in Südamerika, wurde einer solchen Reformentscheidung gewaltige Bedeutung beigemessen. Dies auch unter der durch die aktuellen Skandale befeuerten, wissenschaftlich nicht zwingenden Annahme, wer zur sexuellen Enthaltsamkeit verpflichtet sei, suche sich ein Ventil im Missbrauch anderer.