Die Mafia als Souvenir – im echten Leben geht die Kirche gegen sie vor. Foto: dpa/Lena Klimkeit

Die katholische Kirche hat viele Jahrzehnte lang ein enges Verhältnis zur Mafia gepflegt. In manchen Gemeinden gilt das noch heute. Nun plant der Papst eine radikale Kehrtwende.

Rom - Am Wochenende ist im sizilianischen Agrigent der frühereAntimafia-Richter Rosario Angelo Livatinoseliggesprochen worden – als erster Richter überhaupt, der sich gegen die Cosa Nostra aufgelehnt hatte. Der strenggläubige Livatino, der sich mit harten Urteilen gegen die Mafiosi profiliert hatte, war im September 1990 im Alter von nur 37 Jahren von einem Killer-Kommando der Clans unweit von Agrigent erschossen worden. Für die vatikanische Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen war der ermordete Richter ein Märtyrer, der „aus Hass gegen den Glauben“ sein Leben verloren hatte. Franziskus hatte Livatino bereits vor einem Jahr als „leuchtendes Beispiel nicht nur für Richter, sondern für das ganze Justizpersonal“ bezeichnet.