Viele Länder der EU haben bereits eine Corona-App gestartet. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bisher funktionieren die Apps der europäischen Länder nur innerhalb ihrer Landesgrenzen. Doch das soll sich bald ändern und Informationen über Landesgrenzen hinweg ausgetauscht werden können.

Brüssel - Die verschiedenen Corona-Apps der EU-Staaten sollen künftig Informationen untereinander austauschen können und so die Kontaktverfolgung von Infizierten über Ländergrenzen hinweg möglich machen. Darauf einigten sich Deutschland und mehrere andere Länder, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Dabei sind alle Länder, deren Apps auf eine dezentrale Speicherung der Daten setzen. Neben Deutschland, das seine Corona-Warn-App am Dienstag startete, sind das rund 15 andere EU-Länder, sowie Liechtenstein und Norwegen. Davon hat bislang allerdings nur ein kleiner Anteil seine Apps gestartet.

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wurde am Dienstag zum Download bereitgestellt. Sie soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen. Künftig soll sie auch nahtlos mit den anderen Apps zusammenarbeiten können.

Frankreich und Ungarn gehen eigenen Weg

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton betonte: „Nun, da wir uns der Reisesaison nähern, ist es wichtig, sicherzustellen, dass Europäer die App ihres eigenen Landes benutzen können, wohin auch immer sie in der EU reisen.“ Kontaktverfolgungs-Apps könnten hilfreich sein, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Stella Kyriakides rief die EU-Bürger dazu auf, diese Apps zu nutzen.

Nach Angaben der EU-Kommission haben sich die teilnehmenden Länder auf eine Reihe technischer Details geeinigt. Die französische und die ungarische App sind nicht dabei, weil sie die gesammelten Daten zentral auf einem Server speichern und nicht dezentral auf den Handys. Andere Länder haben sich dagegen entschieden, eine App zur Kontaktverfolgung einzusetzen, oder haben diese Entscheidung noch nicht getroffen.