Vor vier Jahren ist das Gemeindehaus umfangreich innen saniert worden. Nun folgt die Renovierung von Fassade und Dach. Auch eine Fotovoltaikanlage ist vorgesehen. Foto:  

Das Gemeindehaus der Oswald-Wolfbusch-Gemeinde wird energetisch saniert und optisch aufgewertet.

Weilimdorf - Vor rund vier Jahren ist das Gemeindehaus der Oswaldkirche an der Ludmannstraße 10 umfangreich im Inneren saniert worden. Nun folgt die äußere Hülle. Für zirka 560 000 Euro sollen unter anderem die Fenster erneuert, eine Wärmedämmung angebracht, das Dach neu gedeckt und eine Fotovoltaikanlage installiert werden. „Die Fassade ist in sehr schlechtem Zustand. Außerdem wollen wir Energiekosten sparen“, erklärt der Kirchenpfleger Werner Martin. Er schätzt, dass die Gemeinde dank der Maßnahmen künftig etwa 30 Prozent weniger Geld für Energieausgaben aufwenden muss.

Außer dem wirtschaftlichen Vorteil ist Werner Martin auch die optische Aufwertung wichtig. „Ich hoffe, dass die Gemeindemitglieder dann öfter vorbeischauen, wenn das Haus einladender ist“, sagt er. „Das Gemeindehaus soll der Mittelpunkt der Gemeinde sein und als solcher auch wahrgenommen und gelebt werden.“ In dem Gebäude sind neben dem Pfarrbüro auch die Jugendabteilung samt Jugendtreff, die Kirchenpflege sowie ein Besprechungsraum untergebracht. Bis Ende des vergangenen Jahres war auch der Weltladen dort einquartiert.

Optisch aufwerten

Derzeit unterscheidet sich das 1928 erbaute Gemeindehaus äußerlich kaum von einem Wohnhaus. Laut dem Kirchenpfleger soll seine Funktion künftig eindeutiger erkennbar sein, zum Beispiel durch einen leuchtenden Schriftzug oder einen Glaskasten, in dem Veranstaltungen angekündigt werden können. Auf die farbliche Gestaltung von Dach und Fassade habe sich der Bauausschuss noch nicht festgelegt.

Von den Gesamtkosten übernehmen der Oberkirchenrat und der Kirchenbezirk rund ein Drittel. Den Löwenanteil von 375 000 Euro bringt die Gemeinde selbst auf. „Wir hoffen auf Spenden, der Rest muss über Rücklagen finanziert werden“, sagt Martin. Die Aufträge für die verschiedenen Gewerke seien bereits ausgeschrieben. Sobald der Oberkirchenrat sein Okay gebe, würden die Handwerksbetriebe beauftragt. Der Baubeginn soll im März oder April erfolgen. Die Dauer der Sanierung schätzt Werner Martin auf drei bis vier Monate.

Die Sanierung ist trotz Gemeindefusion nötig

Die Fusion von Oswald- und Wolfbuschgemeinde vor rund einem Jahr ändert laut Werner Martin nichts an der Notwendigkeit, das Gebäude an der Ludmannstraße zu sanieren. „Das Gemeindeleben findet in beiden Gemeindehäusern statt“, betont der Kirchenpfleger. Noch bestehe kein Handlungsbedarf, eines der Gebäude abzustoßen, wenngleich die Stadt bereits Interesse am Wolfbusch-Gemeindehaus gezeigt hätte. Es werde aber noch Jahre dauern, ehe ein Verkauf in Betracht gezogen werden könne. Sollte sich das Gemeindeleben jedoch eines Tages räumlich ändern, dann werde das Zentrum der Gemeinde an der Ludmannstraße sein, sagt Martin. Insofern sei es gerechtfertigt, dass nun viel Geld in die Hand genommen werde, um das Gebäude für die Zukunft zu rüsten. „Das reicht für die nächsten 30, 40 Jahre.“