So könnte die Hindenburgstraße künftig aussehen. Foto: Internationales Stadtbauatelier

Im Technikausschuss sind die Pläne für eine Aufwertung der Nellinger Hauptverkehrsachse vorgestellt worden. In der Hindenburgstraße sollen die Aufenthaltsqualität besser und der Verkehr flüssiger werden.

Ostfildern - Die Pläne für die Aufwertung der Hindenburgstraße im Ostfilderner Stadtteil Nellingen sind von dem Stuttgarter Büro ISA – Internationales Stadtbauatelier – weiter entwickelt worden. Die Architektin und Stadtplanerin Dita Leyh hat ihre Entwürfe für eine Neugestaltung in der jüngsten Sitzung des Technikausschusses vorgestellt.

Die Straßenführung soll bleiben wie sie ist

Die Hindenburgstraße ist die Hauptschlagader Nellingens. Attraktiv ist sie allerdings nicht. Dagegen spricht schon ein Verkehrsaufkommen von rund 15 000 Fahrzeugen, die sich täglich alles andere als flüssig über die Durchgangsstraße bewegen. Im Zuge der Nellinger Stadtteilsanierung kommt ihr deshalb ein besonderes Augenmerk zu. Die Verwaltung hat versucht, die Bürger intensiv an dem Prozess zu beteiligen, an dessen Ende ein attraktiverer Straßenzug stehen sollte. Die Ergebnisse dieser Zukunftswerkstatt sind in die Planungen von Dita Leyh eingeflossen. Etwa der Wunsch, die Straßenführung so zu belassen wie bisher, aber dem Verkehr seine Dominanz zu nehmen und ihn dennoch fließen zu lassen. „Raum in Raum“ ist das Motto, mit einer „Möblierung“ mittels Sitzgelegenheiten, Sonnensegeln, Fahrradständern oder Rankgittern soll die Aufenthaltsqualität verbessert werden.

Wo die Esslinger- und die Rinnenbachstraße auf die Hindenburgstraße treffen soll ein Kreisverkehr die Ampelanlage ersetzen, Busbuchten sollen wegfallen, der Bus soll auf der Fahrbahn halten. Außerdem sollen sogenannte Begegnungszonen – Shared Space genannt – geschaffen werden, in denen sich die Fußgänger und die Autos auf derselben Ebene, ohne Bordsteine als Abgrenzung bewegen. Der jeweilige Bereich wird aber farblich gekennzeichnet und die Fußgänger genießen Priorität. Weiter sollen Tempo-30- und Tempo-20-Zonen sowie die Vorfahrtsregelung „rechts vor links“ die Geschwindigkeit der Autos drosseln.

Zweifel an der Verbesserung des Verkehrsflusses

Die SPD-Stadträtin Stefanie Sekler-Dengler bezweifelt, dass das alles mit dem jetzigen Verkehrsaufkommen funktionieren kann. Sie befürchtet, wie einige andere Kollegen im Gremium ebenfalls, weiterhin Staus. Diese Bedenken will Dita Leyh zerstreuen. Der Verkehr fließe „insgesamt langsamer“, sagt sie, dafür aber „stetiger“.

Rainer Glohr von den Freien Wählern glaubt, dass sich der Verkehr wegen dreier an dem geplanten Kreisverkehr vorgesehener Fußgängerüberwege staut, wenn die Menschen dort tröpfchenweise queren. Als Beispiel nannte er den Kreisel im Scharnhauser Park, wo dieser Effekt regelmäßig einsetzt. Doch die Verwaltung merkt an, dieser Bereich in Nellingen sei bei weitem nicht so stark frequentiert wie jener im jüngsten Ostfilderner Stadtteil. Der CDU-Stadtrat Axel Deutsch befürchtet zudem, nach dem Wegfall der Busbuchten könnten die auf der Fahrbahn haltenden Busse den Verkehr behindern. Doch festgezurrt ist noch nichts. Denn voraussichtlich im November sollen diese Pläne in einer weiteren Bürgerinformationsveranstaltung präsentiert und diskutiert werden.