Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July gedachte an Ostern der Opfer der Attacke in Syrien sowie der Opfer des Terrors in Schweden und Russland (Archivbild). Foto: Lichtgut/Volker Hoschek

Angesichts von Terror, Gewalt und Naturkatastrophen in vielen Ländern leisten Hilfsorganisationen und engagierte Menschen Großes – trotz des unfassbaren Leids. Zu Ostern erinnern Kirchenvertreter an Hunger, Not und Elend.

Freiburg/Karlsruhe/Rottenburg - Die Kirchen in Baden-Württemberg haben sich zu Ostern gegen Terror und Krieg ausgesprochen. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger erinnerte an die Terroranschläge in St. Petersburg, Stockholm und auf Kirchen in Ägypten. „Wenn ich dann noch an die ausgezehrten Menschen in Ostafrika denke, an die Opfer der Überschwemmungskatastrophen in Peru und Kolumbien, mag die Frage nach der Auferstehung doch einer eher rhetorischen Frage gleichen, einer theologischen Gedankenakrobatik, die keinen Bezug mehr zur Realität zu haben scheint“, sagte Burger am Ostersonntag im Freiburger Münster. Hunger, Not und Elend wären nach Ansicht des Erzbischofs besiegbar, „würden sich so manche Verantwortliche, so manche selbstherrliche, populistische Staatenlenker, dem Leben auf dieser Welt verpflichtet wissen und nicht der eigenen Macht und dem eigenen Vorteil.“

In die Fassaden der ausgebombten syrischen Stadt Aleppo haben sich laut Erzbischof Burger, „die Züge des Karfreitags tief eingegraben“. Dort aber hätten es sich Franziskaner und andere Engagierte zur Aufgabe gemacht, in auswegloser Situation auszuharren und die Menschen medizinisch zu versorgen. „Auf diese Weise bricht für die dort gebliebenen Menschen der Ostermorgen an. Der Beginn einer wie auch immer gearteten Auferstehung. Hier zeigen sich der Mut und die Hoffnung zum Leben, trotz aller gegenteiligen äußeren Umstände.“

Nicht die Zuversicht verlieren

Weitere Beispiele für diese ganz praktische Form der Auferstehung sieht Burger in der Arbeit der vielen Helfer kirchlicher Hilfswerke wie Caritas international und Misereor, die „angesichts des übergroßen Elends und des menschlichen Leids nicht aufhören, in den dortigen Katastrophen von Hunger und Zerstörung Menschen zur Seite zu stehen und neu Hoffnung zu geben.“

Nach den Anschlägen in Ägypten und dem mutmaßlichen Giftgas-Angriff in Syrien mahnte der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh, die Zuversicht nicht zu verlieren. „Die Gewalt siegt nicht über die Gerechtigkeit“, sagte er am Ostersonntag in der Karlsruher Stadtkirche laut vorab verbreitetem Redemanuskript.

July gedenkt der Opfer der Giftgas-Attacke

Auch der württembergische Landesbischof Frank Otfried July gedachte der Opfer der Attacke in Syrien sowie der Opfer des Terrors in Schweden und Russland. „Auch heute sehen wir weltweit, wie das Böse wieder seine Fratze zeigt“, sagte er am Sonntag in Neuenbürg (Enzkreis) laut Redemanuskript. Er rief dazu auf, „sich von Christus die Furcht nehmen zu lassen“ und machte insbesondere auf die schwierige Situation der Christen in Ägypten aufmerksam.

Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst verwies auf die Konflikte im Nahen Osten, den Hunger in Ostafrika und die Not von Flüchtlingen. Während der Osternacht am Samstag im Rottenburger Dom forderte er dazu auf, „die Bilder von Mutlosigkeit und Resignation in uns, in Bilder von Hoffnung und Gottvertrauen zu verwandeln“.