Die Betrüger ergaunerten sich mehrere Zehntausend Euro. (Symbolbild) Foto: imago/Martin Bäuml Fotodesign/imago stock&people

Unbekannte haben am Wochenende in Stuttgart in mindestens zwei Fällen ihre Opfer um mehrere Zehntausend Euro gebracht, indem sie sie auf gefälschte Webseiten von regionalen Banken lotsten. Die Polizei warnt und gibt Tipps.

Stuttgart - Bislang unbekannte Täter haben am vergangenen Wochenende im Stuttgarter Stadtgebiet in mindestens zwei Fällen mittels Onlinebetrug mehrere Zehntausend Euro ergaunert. Die Betrüger nutzten dafür gefälschte Webseiten von regionalen Banken.

Wie die Polizei meldet, legten die Unbekannten offenbar gefälschte Webseiten der Banken an, die den Originalen täuschend echt sahen – bis auf einen erheblichen Unterschied: „Die gefälschten Webseiten hatten die Endung ‚.us‘, und nicht wie üblich ‚.de‘“, erklärt ein Sprecher der Stuttgarter Polizei. Mindestens zwei Mal schnappte die Falle der Betrüger in Stuttgart zu.

Betrüger ergaunern sich Transaktionsnummern

Die Betroffenen waren laut Polizei über eine Suchmaschine auf die betrügerische Webseiten gekommen. So konnten die Täter die Zugangsdaten der Betrugsopfer ausspähen, als diese versuchten, über die falschen Seiten ihre Konten zu öffnen. Mit den Zugangsdaten ihrer Opfer ausgestattet, riefen die Betrüger die arglosen Personen an, gaben sich als Bankmitarbeiter aus und verwickelten sie in Gespräche, in deren Verlauf sie sich Transaktionsnummern (TAN) übergeben ließen.

So waren die Betrüger in der Lage, Überweisungen von den Konten ihrer Opfer zu tätigen. Auf diese Weise stahlen sie in den beiden Fällen mehrere Zehntausend Euro. Zeugen und weitere auf diese Weise Geschädigte werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0711/8990-5778 bei der Kriminalpolizei zu melden.

Das rät die Polizei

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor weiteren Betrugsversuchen mit dieser dreisten Masche und gibt folgende Tipps:

– Tragen Sie die Internetadresse (URL) Ihrer Bank im Browser per Hand ein. Verzichten Sie hierbei auf Suchmaschinen.

– Achten Sie auf das „verriegelte Schloss“ links neben der URL (Sicherheitszertifikat) und auch darauf, dass die URL mit „https“ beginnt und NICHT mit „http“.

– Werden Sie misstrauisch, wenn angebliche Bankmitarbeiter sensible Daten von Ihnen per Telefon oder Mail abfragen. Echte Bankmitarbeiterinnen und Bankmitarbeiter werden Sie niemals am Telefon nach TANs oder PINs fragen.

– Klicken Sie unter keinen Umständen Links in empfangenen E-Mails Ihrer vermeintlichen Bank an. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich wirklich um eine Mail Ihrer Bank handelt, kontaktieren Sie die Ihnen bekannten Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Auch die Endung der URL kann einen Hinweis auf eine Fake-Seite geben. In der Regel enden Seiten von in Deutschland ansässigen Instituten mit „.de“

– Legen Sie für Internet-Bankgeschäfte ein Überweisungslimit an. Dadurch werden Überweisungen, die darüber hinausgehen, abgelehnt.

– Wählen Sie ein sicheres Passwort. Sinnvoll ist hier auch die Zwei-Faktoren-Authentifizierung. Melden Sie sich zudem nach jeder Sitzung ab und verwenden Sie hierfür den Abmelde-Button.

– Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, melden Sie sich direkt bei Ihrer Bank und lassen Sie gegebenenfalls Ihr Konto sperren. Nutzen Sie den zentralen Sperr-Notruf für Kreditkarten unter der Nummer: 116 116

- Solche Betrugsfälle treten vermutlich verstärkt am Wochenende auf, da die Banken hier keine Geschäftszeiten haben. Also seien Sie auch hier misstrauisch.

- Bitten Sie bei solchen Anrufen ein Familienmitglied sowie ihre Bank um Hilfe oder rufen Sie umgehend bei der Polizei an. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!