Fehlerfrei am Schießstand, zu langsam in der Loipe: Simon Schempp Foto: dpa

Uhinger Simon Schempp hofft in der Verfolgung auf Top-Acht-Platzierung – für die anderen Deutschen ist der Rückstand nach dem Sprint wohl schon zu groß.

Sotschi - Sportliche Größe besteht ja nicht immer nur aus körperlicher Schaffenskraft, sondern auch aus mentalen Komponenten. Dazu gehört: Selbst in der Niederlage das Positive zu erkennen. Von daher ist Arnd Peiffer auf einem ganz guten Weg. Weil am Samstag in Krasnaja Poljana nicht einer der deutschen Biathleten nach dem Sprintrennen oben auf dem Podest gestanden hatte, sondern der bereits 40-jährige Ole Einar Björndalen, erkannte Peiffer: „Dann haben wir ja noch ein paar Jahre vor uns.“ Anschließend grinste er kurz.

Nach Lachen war ihm ansonsten aber überhaupt nicht zumute gewesen. Schließlich hatten ihm seine drei Schießfehler nicht nur eine gute Platzierung im Sprint verdorben, sondern auch eine ordentliche Ausgangslage für das Verfolgungsrennen an diesem Montag (16 Uhr/ARD). „Die Ski, die Strecke – alles war gut“, sagte der 26-Jährige, „nur ich war zu blöd.“ Am Ende lag er auf Rang 34. Weil Christoph Stephan (58.) noch schlechter war, und auch Erik Lesser (21.) und Simon Schempp (15) nicht glänzten, darf der Gesamtauftritt durchaus als Fehlstart bezeichnet werden. Den es nun zu korrigieren gilt.

Im Verfolgungsrennen sollen zumindest Lesser und Schempp in den Kampf um vordere Platzierungen eingreifen. „Die beiden haben noch die Chance, nach vorne zu kommen“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Die Medaillenränge schließt Simon Schempp dabei zwar aus, unter die besten acht will der Uhinger aber kommen. Hoffnung macht ihm zweierlei.

Einerseits baut er auf seiner Schießleistung auf – als einziger Deutscher war er fehlerfrei geblieben. Zudem soll ihm der Modus helfen, in der Loipe seine Form der vergangenen Wochen wiederzubeleben. „Am Samstag war ich viel alleine unterwegs und hatte kaum Orientierung“, sagte er, „nun kann ich mit anderen mitlaufen.“ Sein Optimismus ist jedenfalls noch nicht gebrochen: „Die Abstände sind nicht groß, wir werden den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken.“