Kapsel, Pad, Vollautomat: Kaffee kommt aus vielen Quellen. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Kapselmaschinen sind preislich oft günstig, aber ökologisch fragwürdig. Der Kauf will gut überlegt sein.

Berlin - Bequem sind sie ja wirklich, die Kapselmaschinen – und sie liefern einen perfekten Espresso. Das versprechen zumindest die Hersteller. Offenbar zu Recht: In ihrem aktuellen Augustheft „Test“ hat die Stiftung Warentest elf Kapselmaschinen geprüft – alle brühen den Espresso „gut“.

Ein erfreuliches Ergebnis also – wären da nicht die ökologischen Bedenken gegen die kleinen Behälter mit Kaffeepulver, aus denen mit viel Druck und wenig Wasser der Espresso sozusagen herausgepresst wird. Auch wenn die Kapselanbieter immer wieder betonen, dass sich insbesondere Aluminium prima recyceln lasse, so landen eben doch viele Kapseln im Restmüll. Und sie sind schwer zu recyceln, weil sie aus unterschiedlichen Teilen und Materialien bestehen: „Hülse, Sieb, beschichteter Deckel, Verpackung“, listen die Tester auf. Und sie fügen an: „Kompostierbare Biokunststoffe lösen das Problem nicht: Laut Verpackungsgesetz dürfen selbst DIN-zertifizierte Kapseln nicht in Biotonnen entsorgt werden.“ Dabei geht es um gewaltige Mengen: Schätzungen zufolge fallen jährlich allein in Deutschland rund 14 000 Tonnen Abfall aus den „aufgebrühten“ 3,5 Milliarden Kapseln an.

Ökologisch schlechtes Gewissen

So mischt sich der Genuss von Kapsel-Espresso mit einem schlechten ökologischen Gewissen. Doch damit nicht genug: Auch die wirtschaftliche Seite ist nicht unbedingt erfreulich, wie ein Vergleich der verschiedenen Systeme zeigt. Da ist zunächst der erhebliche finanzielle Vorteil der Kapselmaschinen: Mit mittleren Preisen zwischen 40 und 130 Euro sind sie durchaus erschwinglich. Vollautomaten sind da erheblich teurer. Dafür können diese mit günstigen Kaffeepreisen punkten. So rechnen sich die gesalzenen Preise für die Kapseln nur dann, wenn man sich eher selten einen solchen Espresso gönnt.

Wie die Rechnung konkret aussieht, haben die Warentester ermittelt. Ihren Berechnungen zufolge kosten die Kapseln im Schnitt mit 34 Cent pro Stück gut das Dreifache im Vergleich zur Portion Espresso aus dem Vollautomaten, für den elf Cent fällig werden. Dabei liegen eine Portionsgröße von sieben Gramm und ein Kilopreis für die Kaffeebohnen von 16 Euro zugrunde. Damit wird der Vollautomat nach 2290 Espressi billiger. Hört sich zunächst viel an, aber bei vier Tassen Espresso, die täglich in einem Haushalt getrunken werden, rechnet sich der Vollautomat nach gut anderthalb Jahren. Hinzu kommt, dass man damit auch andere Kaffeesorten wie etwa Cappuccino einfach und schnell zubereiten kann.

Lesen Sie dazu: Warum Kapseln nicht kompostierbar sein müssen

Wer keinen Bedarf für einen Vollautomaten hat, kann über Kaffeepads als bedenkenswerte Alternative nachdenken. Ökologisch haben sie den Vorteil, dass ihre Filter aus leicht abbaubarem Zellstoff bestehen und ihre Ökobilanz recht gut ist – wenn auch nicht ganz so gut wie die der Vollautomaten. Und wirtschaftlich halten sich die Kosten für ein Pad mit mittleren 17 Cent im Rahmen. Zwei reine Padmaschinen haben die Tester aktuell geprüft: Die „befriedigende“ Senseo von Philips für 55 Euro und die 380 Euro teure Zip Lux von Flytek, die wegen Verbrennungsgefahr mit „mangelhaft“ bewertet wurde.