Shkemb Miftari Foto: Pressefoto Baumann

Der ehemalige Calcio-Torjäger Shkemb Miftari zu seinem Kickers-Engagement.

Filder - Zweieinhalb Spielzeiten lang war Shkemb Miftari für Calcio Leinfelden-Echterdingen aktiv. Seine Bilanz: 33 Treffer in 57 Partien, und 2016 hat er mit dem Filderclub den Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga geschafft. Es folgte die Zwischenstation FC Schalke 04 II, über die der 25-Jährige nun im September den Weg zurück zu den Stuttgarter Kickers fand. Dort will er seinen Beitrag zur Rückkehr in die Regionalliga leisten – so wie am Sonntag. Da war er vor gut 6000 Zuschauern der goldene Torschütze.

Herr Miftari, Sie haben ein erfolgreiches Wochenende hinter sich.

Dass wir uns mit einem Sieg gegen den direkten Rivalen SSV Reutlingen in die Winterpause verabschieden und mir auch noch das entscheidende Tor gelingt, ist eine tolle Sache, noch dazu vor solch einer Kulisse. Auswärts spielen wir oft vor 200, 300 Leuten, aber wenn dich die Mehrzahl von 6500 trägt und nach vorne peitscht, dann ist das schon ein einzigartiges Gefühl.

Der 1:0-Sieg Ihrer Mannschaft ist ein wichtiger Schritt im Aufstiegskampf. . .

Es heißt immer, wir hätten den ganz großen Druck, weil wir als Traditionsverein sofort wieder nach oben müssen. Das ist ja auch nicht falsch, aber ich glaube, Freiberg ist in einer noch schwierigeren Situation, weil sie jetzt vorne stehen und uns im Nacken spüren.

Was macht Sie optimistisch, dass am Ende der Direktaufstieg gelingt?

Wir haben eine Klassemannschaft mit sehr erfahrenen Spielern wie Mijo Tunjic, Tobias Feisthammel, Michael Klauß oder Patrick Auracher, die wie ich selbst auch schon dritte oder sogar zweite Liga gespielt haben. Die ersten Spiele vor meiner Rückkehr nach Degerloch waren etwas holprig, weil sich eine beinahe komplett neue Mannschaft erst finden musste. Aber in den vergangenen Wochen waren wir auf einem sehr guten Weg.

Warum sind Sie überhaupt zurück nach Stuttgart, noch dazu in die fünfte Liga?

Meine Eltern leben hier, fast meine ganze Familie, meine besten Freunde. Die Erfahrung Schalke 04 war wertvoll für meine Karriere, und ich hätte im Sommer auch in die dritte Liga nach Spanien gehen können. Aber Stuttgart und die Kickers sind etwas ganz Besonderes.

Von bislang 13 Einsätzen hatten sie zehn nur als Einwechselspieler. . .

Ich hatte körperliche Defizite, weil ich im Frühjahr und im Sommer drei Monate ohne Spielpraxis war. Die sind jetzt aufgeholt. Ich habe mir insgesamt 15 Tore vorgenommen, das heißt: es fehlen noch zwölf.

Wie war das Wiedersehen am Sonntag mit Ihrem Ex-Calcio-Teamkollegen Gökhan Gümüssü, der ja inzwischen für Reutlingen spielt?

Es gibt eine Whatsapp-Gruppe mit ihm und einigen anderen ehemaligen Calcio-Kumpels. Da habe ich mich in der Woche vor dem Spiel aber bewusst zurückgehalten. Ansonsten gehören auch Gentian Lekaj und der Trainer Francesco Di Frisco zu meinen engsten Freunden – ich habe noch sehr viel Kontakt nach Echterdingen.

Haben Sie sich zuletzt auch Calcio-Spiele angeschaut?

Bislang zwei in dieser Saison. Den Jungs fehlen ganz einfach meine Tore, sonst wären sie viel weiter vorne dabei (lacht). Die Station Calcio war sehr wichtig für mich. Und wer weiß, vielleicht gibt es eines Tages sogar eine Rückkehr. Jetzt will ich aber zunächst mit den Kickers den Aufstieg schaffen und würde ganz gerne im Sommer meinen Vertrag verlängern.