Die Ziegen der Nymphaea würden sich über zusätzliche Snacks freuen. Foto: Ines Rudel/Archiv

Der Lockdown hat der Nymphaea Verluste eingebrockt. Nun wird über Maßnahmen für eine Öffnung beraten. An diesem Freitag wollen die Verantwortlichen darüber entscheiden, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen.

Esslingen - Seit dem 15. März, dem Beginn des coronabedingten Lockdowns, sind im Esslinger Tierpark Nymphaea die Tiere und ihre Pfleger unter sich gewesen. Für Besucher war das Gelände auf der Neckarinsel bei Esslingen im Zeichen des Infektionsschutzes tabu. Nun wollen die Verantwortlichen des vom Esslinger Aquarien- und Terrarienverein geführten und betriebenen Tierparks bald wieder öffnen – wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Einfach wird das nicht, sagt Christoph Kässer, der Sprecher der Einrichtung. An diesem Freitag soll über die zu ergreifenden Maßnahmen und zu schaffenden Voraussetzungen beraten werden.

Wann geöffnet wird, ist noch unklar

„Im Grunde wollen wir schon schnell wieder aufmachen“, sagt Kässer. Wann das der Fall sein wird, könne er aber noch nicht sagen. Darüber werde an diesem Freitag entschieden. Doch sicher sei, dass das für einen von Ehrenamtlichen geführten kleinen Tierpark weit schwieriger zu stemmen ist als für größere Zoos wie etwa die Wilhelma in der benachbarten Landeshauptstadt Stuttgart. Beispielsweise sei eine Online-Anmeldung der Besucher, mit der dort der Andrang geregelt werden soll, „für uns personell und technisch wohl kaum umsetzbar“, sagt Christoph Kässer.

Aber selbstverständlich werde es auch in der Nymphaea eine Einlasskontrolle und eine Zugangsbeschränkung geben, eine Maskenpflicht und einen verpflichtenden, 1,50 Meter großen Abstand zum Nächsten. Das könne er schon jetzt kundtun, ohne den Entscheidungen von diesem Freitag vorzugreifen. Möglicherweise werde auch der Park geöffnet und die Aquarien blieben geschlossen.

Freilich habe die Zwangspause mit komplett wegfallenden Einnahmen durch die Eintrittsgelder auch bei der Nymphaea finanzielle Verluste verursacht. Zumal das lang anhaltend schöne Wetter durchaus zu Tierparkbesuchen eingeladen hätte. Denn der Tierpark ist allemal ein Publikumsmagnet, den jährlich knapp 200 000 Menschen besuchen. So aber seien lediglich die Kosten weiter gelaufen. „Die Tiere wollen weiterhin ihr Futter und die Pfleger müssen bezahlt werden, ebenso wie die Rechnungen für den Strom, der für die Aquarien und Terrarien verbraucht wird“, sagt Kässer. Unterstützung habe es jedoch vom Verband deutscher Aquarienfreunde gegeben und die Freunde der Nymphaea hätten ihre Solidarität mit dem Tierpark auf dem Spendenkonto bekundet.

In der Nymphaea blüht es bis in den Spätsommer hinein

Während des Lockdowns in den vergangenen sieben Wochen sei man auf den Baustellen im Tierpark gut voran gekommen. Ideal sei es beispielsweise gewesen, dass der Asphaltbelag im Eingangsbereich ohne Publikum habe erneuert werden können. Die Besucher dürften sich nach der Wiederöffnung zudem auf einen neuen Volierenbereich freuen, wenngleich die Fertigstellung der Außenvoliere noch auf sich warten lasse. Aber beispielsweise könnten sich die Vögel aus jener Behausung, aus der im Februar vergangenen Jahres zwei Papageien gestohlen worden waren, über ein neues Heim im Tierpark freuen. Zur Erinnerung: die von einem Unbekannten entwendeten Amazonen Amy und Rico waren wieder aufgetaucht und wohlbehalten zu ihren gefiederten Kameraden zurück gebracht worden.

Um nicht nur die Fauna, sondern auch die Flora der Nymphaea zu genießen, sei es bei Weitem nicht zu spät, wenn sich demnächst die Pforten öffnen. Denn Christoph Kässer zufolge ist die Pflanzenwelt so vielfältig aufgebaut, „dass es bei uns bis in den Spätsommer hinein blüht“.