Welzheim hat einen Platz einem Opfer des NS-Regimes gewidmet. Foto: Gottfried Stoppel

In vielen Städten und Gemeinden gibt es Debatten über Spuren der NS-Vergangenheit – mit Überraschungen. Denn manches Mal bleibt ein unerwünschter Name. Aber warum ist das so?

Waiblingen - Konsequent ist in Waiblingen gehandelt worden. Der Gemeinderat entschied im Sommer nicht nur, dass Karl Ostertag posthum die Ehrenbürgerwürde aberkannt wird, die ihm vor mehr als 80 Jahren von der damals noch selbstständigen Gemeinde Neustadt verliehen worden war. Auch sein Ehrengrab auf dem Friedhof wird abgeräumt. Der Oberlehrer Ostertag war Mitglied der NSDAP, der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt sowie des NS-Lehrerverbunds gewesen. Zum Ehrenbürger ernannt wurde er zum 25-jährigen Dienstjubiläum, weil er, wie es in der Verleihungsurkunde hieß, Schüler „zu Staatsbürgern im soldatischen Geist der Mannszucht, der Unterordnung und des kameradschaftlichen Gemeinschaftsgefühls zu deutschen Nationalsozialisten und überzeugten Kämpfern unseres Führers Adolf Hitler“ erziehe.