Der VfB Stuttgart jubelt über nach einem intensivem Spiel über den gewonnenen Dreier Foto: Getty

Es war spannend bis zum Schluss, der VfB Stuttgart hatte das bessere Ende für sich: Die Roten haben dem SV Darmstadt 98 die erste Auswärtsniederlage der Saison zugefügt. Damit springt Stuttgart nach einem hart erkämpften 2:0-Erfolg auf den 14. Tabellenplatz. Wir präsentieren Euch unsere Noten für die Roten.

Stuttgart - Es war spannend bis zum Schluss, der VfB Stuttgart hatte das bessere Ende für sich: Die Roten haben dem SV Darmstadt 98 die erste Auswärtsniederlage der Saison zugefügt. Damit springt Stuttgart nach einem hart erkämpften 2:0-Erfolg auf den 14. Tabellenplatz.

Im Vergleich zum glanzlosen 2:0-Pokalerfolg bei Carl Zeiss Jena unter der Woche gab es drei personelle Änderungen. Serey Dié (muskuläre Probleme) sowie Christian Gentner (Achillessehnenbeschwerden) kehrten nach ihren Verletzungen zurück in die Startelf. Außerdem lief Emiliano Insua von Beginn an auf. Philip Heise, Alexandru Maxim und Arianit Ferati fanden sich dafür auf der Bank wieder.

Die Elf von Trainer Alexander Zorniger suchte wie gewohnt von Beginn an den Weg nach vorne. Die Stuttgarter waren allerdings zugleich auch auf Sicherheit bedacht und versuchten daher, kein allzu großes Risiko einzugehen gegen die tief stehenden und auf Konter lauernden Darmstädter. Es zeichnete sich eine zweikampfbetonte Partie ab. Häufige Unterbrechungen waren die Folge. Auf beiden Seiten ereigneten sich immer wieder kleine Fouls.

Partie verläuft ausgeglichen

Dabei hatten die Mannen mit dem Brustring Glück, dass es keinen Elfmeter für Darmstadt gab, weil Sandro Wagner im Abseits stand, als er vom VfB-Schlussmann Przemyslaw Tyton von den Beinen geholt wurde (10.). Knappe 10 Minuten später kam Martin Harnik bei einem aussichtsreichen Konter nicht an Gentners Flankenhereingabe und traf nur den herausgekommenen Darmstädter Keeper Mathenia – ein schmerzhafter Zusammenprall für den Österreicher, der wenig später ausgewechselt wurde. Für ihn kam Maxim (32.).

Die Roten hatten auch in der Folge Mühe, das Bollwerk der Lilien zu knacken. Zu einem Abschluss kam der VfB meistens erst über die zweiten Bällen. Die beste Chance für die Gäste ergab sich durch den trickreichen Marcel Heller, der Tyton zu einer glänzenden Parade zwang (31.). Doch nur kurz darauf präsentierte sich der Pole weniger souverän. Wegen hohen Beins gegen den anstürmenden Jan Rosenthal sah Tyton Gelb (33.). Die gefährlichste Aktion der Stuttgarter vor der Halbzeit war Daniel Didavis Freistoß aus rund 18 Metern ans Außennetz (39.).

Auch nach der Pause blieb es ein intensives Spiel. Beide Mannschaften führten erbitterte Zweikämpfe und schenkten sich nichts. Doch die Darmstädter investierten im Vergleich zum ersten Durchgang nun mehr in die Offensive. So gehörten die ersten Minute nach Wiederanpfiff den Gästen, die nach einer erneut guten Aktion von Heller die Chance zum Führungstreffer hatten. Doch Tyton vereitelte und wehrte zur Seite ab (60.).

Stuttgart löst die Handbremse

Schließlich begann die Stuttgarter Sturm- und Drangphase. Der VfB löste die angezogene Handbremse und kam so zur ersten Großchance der Partie: Nach einer Flanke von Emiliano Insua von der linken Seite köpfte Timo Werner den Ball – aus nicht geahndeter Abseitsposition – an den Querbalken (66.). Danach kam die Hereingabe von der anderen Seite. Gentner flankte hoch und weit auf den zweiten Pfosten, wo SVD-Verteidiger György Garics klären wollte, die Kugel jedoch mit dem Kopf ins eigene Tor beförderte (68.). Die Führung stand jedoch auf wackligen Beinen. Denn während der VfB nachlegen wollte, fing sich das Team plötzlich mehrere Konter ein, die teils nur in höchster Not geklärt werden konnten.

Eine spannende Schlussphase brach an. Während die weiteren Angriffsversuche der Stuttgarter zu hektisch oder ungenau gespielt wurden, suchte Darmstadt bei Belleroberung sofort den Weg in die Spitze, wo Heller lauerte. Und ebendieser war es, der sich erneut durchsetzten konnte und im Eins-gegen-eins in Tyton seinen Meister fand (83.). Wenige Minuten später war der VfB-Keeper erneut gefragt. Nach einer Ecke entschärfte Tyton einen Kopfball von Luca Caldirolas vor der Linie (87.). Als die Lilien in den letzten Minuten aufgerückt und ungeordnet waren, setzte Werner den Schlusspunkt. Der 19-Jährige spielte seine Schnelligkeit gegen Junior Diaz Werner aus, umkurvte Keeper Mathenia und schob zum 2:0 ein.

Stimmen zum Spiel

Alexander Zorniger (Trainer VfB Stuttgart): „Es überwiegt die Erleichterung über einen hart erkämpften Sieg. Aber es müssen trotzdem Dinge auf und außerhalb des Platzes besser laufen. Das sind nur Kleinigkeiten, die aber für mich ganz entscheidend dafür sind, ob wir auf Dauer erfolgreich sind oder nicht. Beim 1:0 hat man gesehen, wie wichtig Christian Gentner ist. Ich fühle mich einfach gut, wenn der Kapitän auf dem Platz ist.“

Dirk Schuster (Trainer Darmstadt 98): „Wir haben ein geiles Auswärtsspiel gemacht. Wir hatten sehr viele Torchancen, haben mutig nach vorne gespielt, hinten wenig zugelassen und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Wir hauen das Ding selber rein, das sah ein bisschen komisch aus, aber ich mache György Garics da keinen Vorwurf. Das haut uns nicht um.“