Noah Lyles durfte sich nur kurz über seinen vermeintlichen Weltrekord freuen. Foto: AP/Petr David Josek

18,90 Sekunden – als Sprintstar Noah Lyles seine Zeit über die 200 Meter sieht, kann er es nicht fassen. Neuer Weltrekord. Doch wenig später folgt die Ernüchterung.

Bradenton/Florida - Ausnahmesprinter Noah Lyles hat mit einem vermeintlichen Fabelweltrekord über 200 Meter für Verwirrung gesorgt. Der Weltmeister aus den USA lief im Rahmen der „Inspiration Games“ seine Paradestrecke in angeblich 18,90 Sekunden - was deutlich unter der Bestmarke des Jamaikaners Usain Bolt (19,19) liegt. Nach einer Überprüfung stellte sich jedoch heraus, dass Lyles in Bradenton/Florida nur 185 Meter gelaufen war, da ihm die falsche Bahn zugewiesen wurde.

„Ihr könnt nicht so mit meinen Gefühlen spielen. Ihr habt mir die falsche Bahn gegeben“, schrieb Lyles wenig später in den sozialen Medien. Der 22-Jährige lief das Rennen alleine. Auf den Siegerscheck über 10.000 Dollar musste Lyles wegen des Missgeschicks verzichten, der ging an den viermaligen Sprint-Europameister Christophe Lemaitre aus Frankreich, der zeitgleich in Zürich 20,65 Sekunden lief.

30 Stars nehmen teil

In starker Form präsentierte sich die sechsmalige Olympiasiegerin Allyson Felix. Im kalifornischen Walnut siegte die zwölfmalige Weltmeisterin aus den USA zunächst in 16,81 Sekunden überlegen vor Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas, die parallel in Bradenton auf 17,15 Sekunden kam. Felix triumphierte abschließend auch mit einer 3x100-Meter-Staffel. „Das hat Spaß gemacht, war aber auch komisch, wenn Du alleine läufst“, sagte Felix.

Bei der Premiere der „Inspiration Games“ traten 30 Stars in acht Disziplinen und sieben Stadien auf zwei Kontinenten zeitgleich gegeneinander an. Deutsche Leichtathleten waren bei der Ersatzveranstaltung für das Diamond-League-Meeting in Zürich nicht beteiligt.