Nikoläuse lassen sich vom Klinikum abseilen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Verkleidete Höhenretter der Feuerwehr haben den jungen Patienten des Olgahospitals süße Geschenke vom Dach des Klinikums gebracht. Es war nicht nur ein großer Spaß mit großem Hallo, sondern auch eine wichtige Übung.

Nikoläuse und Weihnachtsmänner haben es in diesen Tagen auch nicht immer leicht. Nicht jeder Schornstein ist groß genug, damit der manchmal nicht ganz schlanke gute Mann mal eben schnell ins Haus rutschen und Geschenke abstellen kann. Da ist die Gefahr doch groß, steckenzubleiben und weder rauf noch runter zu kommen. Und nicht jedes Dach ist Rentierschlitten-tauglich. Bei zu steilen Dachschrägen oder zu vielen Ecken und Kanten kann der Schlitten schon mal hängen bleiben, und alle zusammen – inklusive der begehrten Geschenke – sitzen dann dort oben fest. Der Nikolaus braucht also manchmal selbst seine schwindelfreien Helfer.

Schrägseilbahn in Klinik

Und genau die haben jetzt am Olgahospital des Klinikums Stuttgart pünktlich am 6. Dezember ein bisschen Nikoläuse und Rentiere retten geübt. Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Stuttgart hat dafür eigens vom wirklich hohen Dach des Katharinenhospitals eine Schrägseilbahn direkt vor den Eingang von Deutschlands größtem Kinderkrankenhaus aufgebaut, was durchaus aufwendig ist. Dank dieser Seilkonstruktion konnte ein Nikolaus mit langem weißem Bart, roter Mütze und rotem Gewand samt weihnachtlich geschmückter Rettungstrage vom Dach runter zu den Kindern kommen.

Gerettet wurden dabei vor allem die vielen Geschenkpäckchen für die kleinen Patientinnen und Patienten des Olgäles, die ganz aufgeregt und gespannt mitfieberten, dass auch ja alle und alles sicher unten ankam. Vom Dach des Olgahospitals selbst seilten sich zwei andere Weihnachtsmänner ab – und kamen pünktlich mit den Geschenken an. Und dann verteilten sie sie gleich an ihre kleinen Zuschauer, damit die schnell wieder ins Warme konnten.

Viele lachende Gesichter

Erwartungsvoll schauten auch Dr. Lametta Zamperoni und Dr. Bubu Baum den Nikolaushelfern zu – auch weil Dr. Bubu in diesen Tagen durch ihre Kopfbedeckung Bubu Tannenbaum heißt und sich vom Nikolaus sehnlichst eine Nordmanntanne als Partner erhofft hatte. Bubu Baum musste zwar auf ihren Nordmann verzichten, zauberte dafür zusammen mit Lametta aber sowohl den Kindern als auch den – ausschließlich männlichen – Höhenrettern beim Verteilen immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht.

Ermöglicht wurde die für die Zuschauer durchaus schwindelerregende Aktion durch eine Kooperation des Klinikums Stuttgart, der Feuerwehr und der Olgäle-Stiftung für das kranke Kind. Die vielen Nikolauskostüme hatte das Schauspielhaus Stuttgart aus seinem Fundus zur Verfügung gestellt, die süßen Geschenke für die Kinder die Rübezahl Schokoladen GmbH.

Ohne Training kein Einsatz

Für die Höhenretter der Feuerwehr war der Einsatz nicht nur ein großer Spaß, sondern auch eine echte und wichtige Übung. Jeder Höhenretter muss zusätzlich zu seiner Feuerwehrausbildung eine 80 Stunden umfassende Grundausbildung machen und jedes Jahr 72 Ausbildungs- und Übungsstunden nachweisen. Wer die 72 Stunden nicht schafft, muss vom Einsatzplan genommen werden und fehlt dann im Ernstfall.

Wie viele Nikoläuse und Rentierschlitten in der Vorweihnachtszeit tatsächlich aus Kaminen und von Dächern gerettet werden müssen, wird auch in diesem Jahr von den Männern in Rot – das verbindet Feuerwehr und Weihnachtsmänner – nicht verraten.