Der Sturm hat eine Plane von einem Baugerüst in der Augustenstrasse gerissen. Die Feuerwehr sicherte das Gerüst. Foto: 7aktuell.de/Andreas Werner

Sturmtief Eberhard fegte am Sonntag über den Südwesten. Die Polizei und die Feuerwehr waren wegen Sturmschäden im Einsatz. Alle Entwicklungen können Sie in unserem Newsblog verfolgen.

Stuttgart - Starke Windböen sind am Sonntag über Stuttgart und die Region gefegt. Dafür war das Sturmtief „Eberhard“ verantwortlich. Polizei und Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun.

Alle Entwicklungen des Tages in unserem Newsblog:

Montag, 9 Uhr: Polizei zieht Bilanz

Sturmtief „Eberhard“ ist abgezogen. Die Bilanz der Stuttgarter Polizei: 107 Einsätze im ganzen Stadtgebiet – „aber glücklicherweise keine Verletzten“, sagte Polizeisprecher Martin Schautz am Montagmorgen.

Montag, 8.20 Uhr: Polizei verzeichnet in der Nacht keine größeren Einsätze mehr

Auch in der Nacht zum Montag war die Stuttgarter Polizei durch „Eberhard“ noch gut beschäftigt – „Gravierenderes war aber nicht mehr dabei“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.

Montag, 8.15 Uhr: Die Nacht zum Dienstag wird frostig

„Die ganze Woche bleibt stürmisch“, sagt Thomas Schuster vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart. Der Montag wird ungemütlich: Windböen bis zu 60 Kilometer pro Stunde, Schauer und sogar einzelne Gewitter bestimmen den Wettermix. In der Nacht zum Dienstag fallen die Temperaturen auch in Stuttgart unter null. Bis zu -2 Grad kalt könne es werden, sagte der Meteorologe. In den Morgenstunden sei dann auch besondere Vorsicht wegen Glättegefahr geboten.

Montag, 8.00 Uhr: Stärkste Böe 103 Kilometer pro Stunde

103 Kilometer pro Stunde – so schnell war die stärkste Windböe, die am Sonntag in Stuttgart gemessen wurde. Die orkanartige Böe der Beaufort-Windstärke 11 registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Stuttgart an seinem Standort am Schnarrenberg. Am Flughafen sei eine 99-km/h-starke Böe gemessen worden, sagte DWD-Meteorologe Thomas Schuster am Montagmorgen. Gegen 21 Uhr habe sich der Sturm über Stuttgart dann deutlich abgeschwächt.

Montag, 7.04 Uhr: Fernzüge fahren wieder

Nach dem sturmbedingten Ausfall des Zugverkehrs in Nordrhein-Westfalen sind am Montagmorgen die ersten Züge im Fern- und Regionalverkehr wieder gefahren. „Pendler sollten mit Verspätungen rechnen und sich in den Informationssystemen auf dem Laufenden halten“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Montagmorgen.

Viele der verursachten Schäden hätten in der Nacht behoben werden können, so dass im Fernverkehr wieder ein „stabiler Betrieb“ hergestellt sei. Lediglich einzelne Züge sollten noch ausfallen, etwa auf der Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main. Einschränkungen gebe es noch auf den Strecken zwischen Köln - Dortmund, Altenbeken - Hamm (Westfalen) sowie zwischen Rosenheim und Kufstein.

Sonntag, 20.55 Uhr: Auf dem Hafengelände sind Container herabgestürzt

Auf dem Gelände einer Logistikfirma im Stuttgarter Neckarhafen sind durch das Sturmtief drei leere Container mit 12 Metern Länge herabgestürzt. Laut Polizei beschädigte ein weiterer herabfallender Container den Zaun der Firma und einen am Straßenrand geparkten LKW-Auflieger. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Es entstand Sachschaden von circa 5.000 Euro.

Sonntag, 20 Uhr: Tanne stoppt ICE auf dem Weg nach Stuttgart

Ein ICE auf dem Weg von Berlin in Richtung Stuttgart musste zwischen Eisenach und Fulda einen außerplanmäßigen Stopp einlegen. Grund dafür war eine Tanne, die durch den Sturm auf die Gleisen fiel. Das Bahnpersonal ergriff die Initiative und zog die Tanne von den Gleisen. Nach kurzer Zeit konnte der ICE 693 unter Applaus seine Reise nach Stuttgart fortsetzen.

Sonntag, 18.29 Uhr: Sturmtief flaut über Stuttgart ab – 70 Einsätze der Feuerwehr

Das Sturmtief Eberhard ist größtenteils über Stuttgart hinweggezogen und schwächt ab. Die Feuerwehr schreibt, sie sei zu rund 70 Einsätzen ausgerückt. Dabei gab es Beschädigungen an Dächern, die gesichert und entfernt wurden, zahlreiche umgeknickte und umgekippte Bäume wurden von Straßen und Grundstücken geholt. Zudem sei im Stuttgarter Hafen ein Container auf einen Lkw gestürzt. Der Feuerwehr sind keine Personenschäden bekannt.

Sonntag, 18.03 Uhr: Mehrere Einsätze im Kreis Böblingen

Nicht nur für unzählige umgestürzte Bäume und abgedeckte Dachziegel hat Sturmtief Eberhard am Sonntagnachmittag im Kreis Böblingen gesorgt. Im Weil der Städter Teilort Merklingen brachten die heftigen Böen auf Baugerüst fast zum Einsturz. Das Haus in der Stieglitzer Straße war ohnehin zum Abbruch bestimmt. Der Wind hatte die Netze am Gerüst losgerissen, die ganze Konstruktion war an einer Seite verbogen und neigte sich. Die Feuerwehr musste das Gerüst von oben über eine Drehleiter Stück für Stück abbauen.

Einige Straßen weiter hatte der Wind Dachziegel abgedeckt. Keine Ziegel, dafür Styroporplatten wurden in Leonberg vom Dach eines entstehenden Neubaus in der Eltinger Straße geweht. Die Dämmplatten verteilten sich rund um das Gebäude, auch auf die Fahrbahn. Die Polizei sperrte den Abschnitt kurzzeitig. Für die Feuerwehrleute war es bei weitem nicht der einzige Einsatz am Sonntag. Auch in Sindelfingen hatte ein umgestürzter Baum den Einsatzkräften zu Schaffen gemacht.

Sonntag, 16.58 Uhr: Beinahe-Katastrophe bei Zirkusaufführung in Aichtal

In Aichtal-Grötzingen wäre es beinahe zu einer Katastrophe gekommen: Bei einer Vorstellung des Zirkus’ Alessio auf dem Festplatz knickt gegen 14.45 Uhr ein Baum um. Der verfehlte glücklicherweise das mit 250 Menschen besetzte Zirkuszelt, traf aber einen Transportwagen, in dem sich normalweise die Zirkustiere aufhalten. Doch diese waren zum Unfallzeitpunkt in einem Gehege untergebracht. Somit blieb es bei einem Sachschaden. Die Vorstellung wurde jedoch abgebrochen.

Sonntag, 16.29 Uhr: Baum trifft Stromleitung und Haus in Steinheim

Auch in Steinheim an der Murr (Kreis Ludwigsburg) ist ein Baum auf ein Haus gestürzt. Dabei wurde auch die Stromleitung in der Schillerstraße getroffen.

Sonntag, 16.16 Uhr: Behinderungen im Bahnverkehr im Südwesten

Im Zugverkehr im Südwesten kam es nach Angaben der Deutschen Bahn zu Behinderungen. Bei Hornberg im Schwarzwald (Ortenaukreis) stürzte ein Baum auf die Schienen und sorgte so für Verspätungen. Auch in Stuttgart und Albstadt (Zollernalbkreis) mussten Züge zeitweise stoppen, weil Bäume oder Gegenstände auf Schienen stürzten.

Auf dem höchsten Berg in Baden-Württemberg, dem Feldberg im Schwarzwald, mussten wegen der Orkanböen mehrere Skilifte ihren Betrieb einstellen, wie ein Sprecher der Liftbetreiber sagte. Wintersport war so den ganzen Tag nur eingeschränkt möglich. Vor allem rund um den 1493 Meter hohen Feldberggipfel habe es stark gestürmt. Skifahren wäre hier zu gefährlich gewesen.

Sonntag, 16.04 Uhr: Kastanienbaum stürzt auf Haus in Backnang

In der Salzburger Straße in Backnang-Maubach ist ein Kastanienbaum auf ein altes Haus gefallen. Dabei wurde nach Polizeiangaben aber niemand verletzt. Es sei eine größere Bergungsaktion erforderlich, heißt es. Die Feuerwehr ist im Einsatz.

Sonntag, 15.51 Uhr: Feuerwehr zersägt Akazie in Sillenbuch

Die heftigen Sturmböen am Sonntagnachmittag haben in Sillenbuch einigen Schaden hinterlassen. Kurz vor 15 Uhr stürzte ein Baum auf Höhe des Hauses 44 auf die Kirchheimer Straße, die Ortsdurchfahrt. Mitglieder der Feuerwehr-Abteilung Sillenbuch waren keine fünf Minuten später vor Ort und zerteilten die Akazie kurzerhand mit der Kettensäge. Der Sturm schmiss entlang der Kirchheimer Straße etliche Bauzäune um, sodass sie teilweise auf der Fahrbahn lagen, und fegte Ziegel von Dächern.

Sonntag, 15.44 Uhr: Baum stürzt auf B 27

An der B 27 in Fahrtrichtung Tübingen stürzte zwischen Sonnenberg und Möhringen-Ost ein Baum auf die Fahrbahn. Ein Autofahrer hatte das gegen 14.45 Uhr zu spät bemerkt und war in das Geäst gefahren, das die rechte Fahrbahn bedeckte.

Sonntag, 15.17 Uhr: Polizei Stuttgart meldet etwa 30 Einsätze

Sturmtief „Eberhard“ hat am Sonntag für viele zusätzliche Polizei- und Feuerwehreinsätze gesorgt. Etwa 30 Einsätze vermeldete die Polizei in der Landeshauptstadt bereits zum Nachmittag (Stand: 15 Uhr). Dabei handelte es sich den Angaben zufolge um umgestürzte Bäume, Verkehrszeichen und Bauzäune. Auch herabfallende Dach und Fassadenteile beschäftigen die Einsatzkräfte. „Über das Ausmaß der Schäden kann ich derzeit noch nichts sagen“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Verletzte seien bislang nicht gemeldet.

Sonntag, 14.39 Uhr: Stuttgart - Blechteil fällt auf Autos

In der Johannesstraße in Stuttgart ist ein größeres Blechteil von einem Dach auf drei Autos gefallen, berichtet die Polizei. Die Beamten sind zu mehreren Einsätzen wegen des Sturms ausgerückt.

Sonntag, 14.35 Uhr: Deutsche Bahn erwartet Störungen wegen Sturmtief

Die Deutsche Bahn erwartet in Teilen Deutschlands Störungen im Zugverkehr wegen eines Sturmtiefs. Fahrgäste, die am Sonntag eine Reise antreten wollten, können diese nach Angaben des Konzerns kostenfrei stornieren.

Sonntag, 10.21 Uhr: Wetterdienst warnt vor Gewitter und orkanartigen Böen

Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt davor, ins Freie zu gehen. „Ab der Mittagszeit muss die Bevölkerung mit schweren, ja orkanartigen Böen rechnen“, sagte Meteorologe Clemens Steiner am Sonntagmorgen. In Stuttgart erreiche der Sturm am Sonntag von 15 bis 17 Uhr seinen Höhepunkt. Es werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde und Windstärke 11 bis 12 erwartet.