Singt öfter in Stuttgart und tat es 2017 auch im Rahmen des New Fall-Festivals: der irische Sänger Glen Hansard Foto: dpa

Kaum ein Posten in der vergangenen Verhandlungen zum Stuttgarter Doppelhaushalt 2018/19 war umstrittener als die Institutionelle Förderung für das Popfestival New Fall. Nun ist dessen in Düsseldorf ansässiger Veranstalter insolvent – „vorläufig“, wie er selbst sagt.

Stuttgart - Stuttgart - Der Veranstalter des Düsseldorfer Popfestivals New Fall mit umstrittenem Ableger in Stuttgart hat beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz angemeldet. Das meldet die Stuttgarter Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe. Es sei eine „vorläufige Insolvenz“, zitiert das Blatt Hamed Shahin, den Geschäftsführer der SSC Festivals GmbH. New Fall sei 2017 schlechter gelaufen als erwartet, nun verhandle man mit den Gläubigern. Die Festivals 2018 in Düsseldorf und Stuttgart seien nicht gefährdet, im März wolle man das Programm verkünden.

In Düsseldorf findet New Fall bereits seit 2011 statt, 2016 kam es erstmals nach Stuttgart. Viele Festivalveranstalter organisieren Zwillingsfestivals in anderen Städten, um die gebuchten Künstler auf gleich zwei Bühnen präsentieren zu können. Während die Premiere von New Fall in Stuttgart durch ein attraktives Programm und originelle Spielorte wie das Neue Schloss auffiel, wirkte das Festival 2017 eher beliebig und wurde im vergangenen Herbst zum Gegenstand einer heftigen Debatte bei den Beratungen über den Stuttgarter Doppelhaushalt 2018/19.

Die Grünen stellten den Antrag, den hiesigen New-Fall-Ableger institutionell zu fördern, beschlossen wurde dann, dies mit jeweils 40 000 Euro pro Haushaltsjahr tatsächlich zu tun. Bei den Konzertveranstaltern vor Ort sorgte die Entscheidung für Fassungslosigkeit: Ihnen entstehen Nachteile, wenn die öffentliche Hand mit einer so massiven Subvention für eine auswärtige Firma in einen ohnehin engen Markt eingreift.