Martin Alvarez Garcia hat am 11. Juli das Mucho Gusto eröffnet. Foto:  

In Marbach hat vor Kurzem das Restaurant Mucho Gusto eröffnet – mitten in einer Zeit, in der andere Gastronomen die Segel streichen.

Fehlendes Personal, gestiegene Fixkosten und dann noch die Ungewissheit mit Corona: Viele Gastronomen im Kreis haben es derzeit richtig schwer. Das weiß auch Martin Alvarez Garcia, der sich trotz allem dazu entschieden hat, den Schritt in die Gastro-Selbstständigkeit zu wagen. Mitte Juli eröffnete er still und heimlich per Soft-Opening das Mucho Gusto, ein spanisches Restaurant mitten in der Marbacher Innenstadt. Genauer gesagt in den Räumlichkeiten der ehemaligen „Glocke“.

Der 53-Jährige bringt einiges an Gastronomie-Erfahrung mit

„Die Voraussetzungen sind aktuell natürlich nicht gerade günstig und ich weiß, dass in diesen Zeiten viel Mut dazu gehört, ein neues Restaurant zu eröffnen. Aber ich habe ein sehr durchdachtes Konzept, und für mich war die Zeit jetzt trotzdem richtig, mir den Traum zu erfüllen“, sagt der 53-Jährige, der einiges an Gastronomie-Erfahrung mitbringt. Der Spanier ist gelernter Fachmann für Systemgastronomie und seit 32 Jahren in diesen Gefilden unterwegs. Für große bekannte Ketten eröffnete er zahlreiche Restaurants und schob die Expansion der Franchise-Unternehmen nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch im Ausland an. Dabei wurde ihm immer wieder eines bewusst: Spanische Restaurants gibt es selten. „Das wollte ich schon lange ändern.“

Eigentlich wollte er nach Stuttgart, aber dann sah er die Räumlichkeiten

In Stuttgart sollte es sein, hier wollte er den Schritt dann Mitte des Jahres wagen. Auf der Suche nach Räumlichkeiten in der Landeshauptstadt stolperte er dann aber über die Räume der ehemaligen „Glocke“ – und es klingelte sofort bei ihm. „Ich kannte das Restaurant. Hier waren wir immer bei Familienanlässen essen. Da wusste ich sofort: Das passt“, berichtet er. Kurzerhand entschied er sich für Marbach und nicht für Stuttgart. „Marbach hat viel Potenzial. Die Stadt hat Charme. Und es muss doch nicht unbedingt sein, dass man nach Stuttgart fährt, um gut essen zu gehen. Da kann man ja auch mal nach Marbach“, sagt er. Dass im Moment Baumaterialien zur Fußgängerzonensanierung vor seiner Tür lagern – kein Hindernis. Das sei zwar nicht toll, aber auch kein Problem. Irgendwann seien diese ja wieder weg.

Auf der Speisekarte stehen viele kleine Köstlichkeiten

Für ihn ist es wichtig, dass sich die Menschen in seinen Räumen wohl fühlen. Dass sie die spanische Geselligkeit, die er selbst so liebt, erleben. „Essen ist ein Ritual“, sagt er. Mit traditionell gekochten spanischen Rezepturen sowie regionalen und lokalen Produkten will er begeistern. Auf der Speisekarte stehen Tapas und Pinchos – kleine kulinarische Köstlichkeiten wie Tortillas, Empanadas, Croquetas, Wurst- und Käseplatten. Wurst und Käse bezieht er im Übrigen aus seiner Heimatstadt Leon in Spanien. Des Weiteren gibt es Suppen und Salate. Erlesene Weine aus Spanien, aber auch der Marbacher Region sowie spanisches Bier runden das Angebot ab. Das kommt bislang sehr gut an. An vielen Abenden in den vergangenen Wochen ist das Restaurant voll ausgebucht gewesen. Und das, obwohl Martin Alvarez Garcia bislang noch gar nicht die Werbetrommel gerührt hatte. „Darüber freue ich mich sehr.“

Seit Kurzem gibt es einen Mittagstisch

Dass er sich für ein Soft Opening entschieden hat, hat einen einfachen Grund. „Es muss sich erst einmal alles einspielen. Es ist nicht gut, wenn man sich anfangs zu viel vornimmt“, sagt er. Probleme, Personal zu finden, hatte er übrigens keine. Zehn Mitarbeiter sind aktuell angestellt, darunter zwei Köche. Seit Kurzem bietet er mit seinem Team nun auch einen Mittagstisch an. In naher Zukunft soll auch die traditionelle spanische Paella ihren Weg auf die Karte finden. Dazu braucht es aber erst noch Umbauarbeiten in der Küche. Auch ein Eventraum im Untergeschoss soll bald eingeweiht werden. Alles eben Schritt für Schritt.

Warum er sich für den Namen Mucho Gusto entschieden hat? „Es hat zwei Bedeutungen: viel Geschmack und gern geschehen. Beides Aussagen, „mit denen wir uns voll und ganz identifizieren“.