Coole Location: Sascha Kohl und Gordana Lamesic im Mamasaki Foto: Simon Granville

Aus dem Pussy Club wurde ein stylisches Restaurant: In dem Gewölbekeller in Ludwigsburg gibt es Sushi und Tapas sowie ein paar Beats auf die Ohren. Unserer Restauranttesterin Kathrin Haasis hat die Location ausgesprochen gut gefallen.

Das Mamasaki in Ludwigsburg ist eine Art Geheimadresse. Es ist schwer zu finden, eine schmale Treppe führt zum Eingang des Restaurants hinab, die Beleuchtung ist spärlich. Dafür ist der „Wow-Effekt beim Reinkommen“ umso größer, findet Gordana Lamesic, die Betriebsleiterin. Räucherstäbchenduft umhüllt die Ankömmlinge, zwei Samtsessel signalisieren Gemütlichkeit, während der Blick durch eine Glasscheibe in die hell erleuchtete, betriebsame Küche geleitet wird. Im Mamasaki folgt dann ein Wow-Effekt auf den nächsten – von der Einrichtung des einstigen Eiskellers einer Brauerei über die Getränke bis auf die Teller.

Aus Ludwigsburg letzter Disko wurde ein Restaurant

Aus der Discothek Pussycat Club haben pasSascha Kohl und seine Geschäftspartner ein stylisches Restaurant mit Bar gemacht, in dem am Wochenende DJs auflegen. Sie betreiben seit 15 Jahren das direkt darüber liegende Restaurant „Die blaue Agave“. Ein Stockwerk tiefer  kreierten sie „eine wilde Mischung“, räumt er ein. Von der Decke hängen japanische Lampions, an den Wänden Bilder von Stieren, Tapas und Sushi stehen auf der Karte. „Aber es passt zusammen“, sagt Sascha Kohl, „denn bei uns ist für jeden etwas dabei.“ Wer keinen rohen Fisch mag, kann sich Häppchen bestellen, die einem nicht alle spanisch vorkommen.

Auf der Liste steht zum Beispiel der Miniburger Black Edition (7 Euro), der sowohl ein Hingucker ist als auch saftig. Das Ceviche vom Kabeljau in der Miniwaffel (6 Euro) macht ebenfalls eine gute Figur, nur die Kugel Kokoseis lässt leider den feinen Fischsalat kaum zur Geltung kommen. Bei der veganen Lasaña (6 Euro) lässt die heftige Kardamomwürzung wenig Raum für Aubergine, Apfel und Zwiebelcreme. Das Ragú Pollo (10 Euro) klingt mit Hühnchen, Chorizo und peruanischem Purpurmaisschaum viel aufregender, als es dann ist. Beim Ebi Tempura Uramaki (10 Euro) sorgt die panierte Garnele für den angesagten Knusper und die Chilimayonnaise für Schärfe. Auch der Flamed Lachs (11 Euro) macht optisch viel her. Doch in beiden Fällen dominieren die Soßen.

Wow-Effekte auch bei den Desserts

Geradezu spektakulär sind die Auftritte der Cocktails: Den zweifarbigen Mamasaki Sour aus Kirschsaft und Whisky (14 Euro) kühlt ein überdimensionierter Eiswürfel, aus dem fruchtigen Bisasam, gemixt aus Gin und Matchatee, erwächst ein Minzebusch. Der Wow-Effekt setzt sich beim Cheesecake mit grasgrünem Pitufo-Likör-Eis (8 Euro) sowie den zwei Mochis (mit Eis gefüllte Reiskuchen für 6 Euro) fort. Doch auch in diesen Fällen kann das Geschmackserlebnis mit den geweckten Erwartungen nicht mithalten, weil der Käsekuchen mit Zucker überladen und der Reiskuchen nichts als eine gummiartige Hülle ist. Da das Auge aber mit isst, ist ein Besuch im Mamasaki in jedem Fall ein Erlebnis – und der Service ist stets schnell zur Stelle.

Mamasaki, Wilhelm-Bleyle-Straße 7-9 (UG), Ludwigsburg, 071 41 / 493 09 80. Geöffnet dienstags bis donnerstags 17 bis 0 Uhr, freitags und samstags 17 bis 3 Uhr. mamasaki.de

Bewertung

Küche: 3 Sterne; Service: 5 Sterne; Ambiente: 5 Sterne