So stellen sich die Planer des Gartenamts den neuen Spielplatz am Riedsee vor. Foto: Gartenamt

Das Gartenamt hat im Bezirksbeirat den geplanten Spielplatz am Riedsee vorgestellt. Die fitkive Geschichte über das Ungeheuer vom Riedsee, das den Namen Möhrie tragen soll, stieß auf große Zustimmung.

Möhringen - Eine spannende Geschichte haben sie sich ausgedacht, die Mitarbeiter des Gartenamts. Um Nessie soll es gehen, oder vielmehr um Möhrie, wie die Grünen-Bezirksbeirätin Petra Leitenberger am Schluss vorschlagen wird. Zunächst berichtete Anja Neupert vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt aber von seltsamen Geschehnissen rund um den Riedsee, gefunden in der Möhringer Ortschronik.

Anno 1527 will Bertha Häberle am Ufer des Riedsees ein schreckliches Ungeheuer gesehen haben. 1783 verschwand dort ein Schaf spurlos; Gerüchte über ein Seeungeheuer gingen um. Rätselhafte Fußspuren wurden im Jahr 1811 dokumentiert. Sie mussten einem sehr großen Tier gehören. Im Jahr 1923 berichtete ein Zeuge auf dem Nachhauseweg vom Gasthaus Linde, ein Tier mit einem langen Hals im Riedsee gesehen zu haben. 1954 sahen drei Kinder beim Baden ein grünes Seeungeheuer, das die Einheimischen Nessie tauften. Dieses Jahr taucht Nessie aus dem Riedsee auf und legt drei große Eier in den Riedwiesen, zur großen Freude der Möhringer.

„Der Platz soll zum Spielen und Toben einladen“

Die – freilich fiktive – Geschichte zum neuen Spielplatz stieß bei den Bezirksbeiräten auf große Zustimmung. „Das ist sehr kreativ und individuell“, lobte der CDU-Bezirksbeirat Klaus Ebert. Auch Petra Leitenberger sprach sich für die Planung aus und regte an, ein Schild mit der Geschichte von Nessie – oder besser doch Möhrie – aufzustellen. Ingrid Schulte (SPD) wollte wissen, wie es mit Parkplätzen aussehe. Der Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann merkte an, dass der Spielplatz für Anwohner aus dem nahen Wohngebiet gedacht sei. Daher sei dies zu vernachlässigen.

Rudolf Schaaf (SPD) sah das Risiko, dass Jugendliche den Platz für sich entdecken könnten. Es gebe keine größeren Rückzugsmöglichkeiten, wo man sich verstecken könne, sagte Neupert. Vorgesehen als Spielgeräte sind das Ungeheuer, in das man hinein- und auf das man hinaufklettern sowie herunterrutschen kann. Die drei Eier werden bespielbar sein; es soll eine Kletterwand, eine Seilanlage, Podeste, eine Nestschaukel und Sitzgelegenheiten geben. „Der Platz soll zum Spielen und Toben einladen“, sagte Neupert.

Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen

Die Spielgeräte wolle man aus Robinienholz herstellen lassen, nur bei den Eiern sei man noch unsicher, erklärte sie. Rüdiger Reinboth (Grüne) wollte wissen, ob die verwendeten Stämme aus Stuttgarter Beständen stammen. Größtenteils, antwortete Neupert. „Für die Felsen haben wir vom Tunnelbau der U6 auf dem Fasanenhof noch einen großen Haufen Steine übrig, den wir verwenden können“, erzählte sie. Im Herbst wolle man mit den Bauarbeiten beginnen.

Matthias Scheible (CDU) wollte wissen, ob noch Geld übrig sei für die Sanierung des Ufers; dies sei im aktuellen Haushalt abgelehnt worden. Das musste Neupert verneinen. „Wir dürfen die Mittel nur für den Spielplatz nutzen.“ Denn diese stammen von Unternehmen, die am Europaplatz investieren und keine Frei- oder Grünflächen gestalten. Zum Ausgleich zahlen sie einen gewissen Betrag, den die Stadt für Grün- oder Spielflächen verwenden kann. Neupert informierte aber darüber, dass sie ein weiteres Mal Geld für die Sanierung des Ufers beantragt habe. „Wir sind dran.“