Rettungskräfte waren 2019 im Vergleich zu den Vorjahren häufiger Gewalt ausgesetzt. Foto: dpa/Britta Pedersen

Polizisten, Rettungskräfte und Feuerwehrleute in Baden-Württemberg haben eine traurige Gemeinsamkeit – die Gewalt gegen sie nahm auch 2019 zu. Das geht aus der neuen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor.

Stuttgart - Die Gewalt gegen Polizeibeamte im Südwesten liegt weiterhin auf Rekordniveau. Im Jahr 2019 hat die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent auf 4993 Taten zugenommen. Das sind etwa 1000 Übergriffe mehr als noch vor fünf Jahren, wie aus der neuen Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht. Es wurden dabei weniger Beamte leicht oder schwer verletzt. Nach Angaben des Innenministeriums wurden bei diesen Fällen mehr deutsche Tatverdächtige verhört, die Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger und auch die Zahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie der Flüchtlinge in diesem Bereich ist dagegen gesunken.

Auch Feuerwehrleute und Rettungsdienst waren im vergangenen Jahr häufiger der Gewalt ausgesetzt als in den Jahren zuvor. Die Zahl der Fälle stieg um fast 37 Prozent auf 190 Straftaten. „Vor dem Hintergrund, dass sie ihre Arbeit häufig ehrenamtlich leisten, ist diese Entwicklung besonders besorgniserregend“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht. Insgesamt wurden demnach 243 Angehörige des Rettungsdienstes und 122 Feuerwehrleute Opfer körperlicher Angriffe - die Zahl liegt höher als die Zahl der Taten, da in einigen Fällen mehrere Menschen bei ein und demselben Zwischenfall angegriffen wurden.

Angesichts sinkender Zahlen unter anderem bei Diebstählen und Einbrüchen zeigte sich Innenminister Thomas Strobl (CDU) dennoch zufrieden mit der Statistik des vergangenen Jahres. „Die Gesamtstraftaten bewegen sich in etwa auf dem vergleichsweise niedrigen Niveau der Vorjahre“, sagte er. Die Zahl der Straftaten sei mit 573 813 registrierten Fällen und verglichen mit früheren Lagen ein sehr niedriger Wert. „Wir sind also auf dem richtigen Weg“, sagte Strobl.