Die jungen Patienten sollen sich in der Klinik wohl fühlen. Foto: /Horst Rudel

Die psychosomatische Kinder- und Jugendstation des Klinikums Esslingen ist in neue Räume eingezogen.

Esslingen - Die Zahl ist erschreckend: Bis zu 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen weisen psychische Störungen auf. Diese reichen von Essstörungen über Schulphobien und soziale Angststörungen bis zu Traumafolgestörungen. Dabei ist die Zahl der potenziellen Patienten eher steigend: „Wir erleben eine große Nachfrage“, erzählt Wolfgang Duba, Oberarzt der Psychosomatischen Kinder- und Jugendstation am Klinikum Esslingen.

Die Interimszeit ist vorbei

Seit kurzem kann das Klinikum die 14- bis 21-Jährigen in ihrer neuen Station begrüßen. Denn nach einigen Jahren der Interimszeit hat die psychosomatische Kinder- und Jugendstation ihre neuen Räumlichkeiten im Esslinger Klinikum bezogen. „Mit dem Rückzug der psychosomatischen Klinik zurück ins Haus 9, dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, ist die Sanierung des Gebäudes abgeschlossen“, erklärt der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger in seiner Funktion als Aufsichtsratschef des Klinikums. 2,7 Millionen hat die Stadt in das Projekt investiert, knapp 1,7 Millionen Euro davon kamen als Zuschuss vom Land Baden-Württemberg zurück.

„Seit vielen Jahren hat die Klinik eine ausgewiesene Expertise bei der Behandlung von Essstörungen“, sagt der Chefarzt der Psychosomatischen Station, Björn Nolting: „Die sehr enge Kooperation mit der Kinderklinik ermöglicht auch die Behandlung von sehr ausgeprägter Magersucht oder von somatisch kranken Patienten.“ Diese enge Verbindung und interdisziplinäre Kooperation mit anderen Fachbereichen des Klinikums sei für alle Beteiligten, vor allem natürlich für die Patienten, von großem Vorteil. „Der Umzug verkürzt nun die Wege nochmals“, so Nolting.

Im Schnitt bleiben Patienten acht bis zwölf Wochen

Im Schnitt bleiben die Patienten acht bis zwölf Wochen in der Klinik. Umso wichtiger ist es, dass die neue Station freundlich, einladend und offen wirkt. Es gibt 14 Plätze für Betroffene – und einen zusätzlichen Notfallplatz. Damit kann das Klinikum die Nachfrage nach Plätzen kaum befriedigen. „Die psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen sind vielfältig“, weiß Wolfgang Duba.