Das Audi-Gebrauchtwagenzentrum Foto:  

Nach dem Bau des neuen Audi-Terminal an der Heilbronner Straße plant nun VW den Bau einer Niederlassung auf dem Kiefer-Gelände. Auch Mercedes, Porsche und Renault haben sich Grundstücke gesichert.

Feuerbach - Vom flotten Flitzer über die geräumige Limousine bis zum Geländewagen (SUV) oder Kleinwagen: An der Heilbronner Straße sind die großen Hersteller gut aufgestellt. Große Autohäuser säumen die Heilbronner Straße. Und weitere Produzenten wie VW, Renault und Mercedes stehen bereits in den Startlöchern. Sie wollen in weitere Objekte an dem Top-Standort großes Geld investieren.

Momentan greift Audi kräftig in die Kasse und hat seinen neuen Stuttgarter Hauptsitz an der Heilbronner Straße 340 vergangenes Jahr eröffnet. Mehr als 45 Millionen Euro investierten die Autobauer aus Ingolstadt in das 25 Meter hohe Audi-Terminal. Auf rund 24 000 Quadratmeter zeigt der Auto-Hersteller mit den vier ineinander verschlungenen Ringen seine Modelle.

Audi reisst altes Gebrauchtwagenzentrum ab und baut neu

Momentan wird im zweiten Bauabschnitt der Gebrauchtwagenbereich erneuert. Abrissbagger sind seit zwei Wochen im Einsatz, um das lang gezogene Gebäude an der Heilbronner Straße 328 dem Erdboden gleich zu machen. Nach dem Abriss soll mit dem Neubau begonnen werden. Die Fertigstellung sei im Frühjahr 2016 geplant: „Der Einzug in das neue Gebrauchtwagengebäude erfolgt voraussichtlich Mitte 2016. Am neuen Standort werden wir unsere Kunden weiterhin bestmöglich betreuen“, verspricht Gunnar Severin, Geschäftsführer der Audi Stuttgart GmbH.

Neben den Ingolstädtern werden sich in den kommenden Jahren die Hersteller anderer Automarken an dem Feuerbacher Gewerbeboulevard versammeln. Der Volkswagen-Konzern plant eine neue Niederlassung auf dem Kiefer-Gelände. Die Wolfsburger haben für ein Erbpachtgelände der Kiefer-Holding nahe der Auffahrtsrampe Friedrichswahl eine Vereinbarung mit dem Besitzer des Geländes getroffen. „Wir sind nach wie vor in der Planungsphase, eine Bauvoranfrage ist eingereicht“, sagt VW-Immobilien-Sprecherin Anna Deileke.

Daimler plant auf dem früheren Areal von Hahn und Kolb

Weitere größere Bauprojekte werden folgen. So hat der Daimler-Konzern bereits Ende 2011 von dem Werkzeughändler Hahn und Kolb dessen ehemaliges Betriebsgelände an der Ecke Heilbronner/Borsigstraße erworben. Hahn und Kolb ist im vergangenen Jahr nach Ludwigsburg umgezogen. Auf dem Areal könnte Daimler in Verbindung mit dem benachbarten Mercedes-Forum in Zukunft nicht nur Pkws sondern auch Lastwagen zeigen. „Es gibt verschiedene Überlegungen, wie das ehemalige Hahn und Kolb-Gelände und das Mercedes-Benz-Forum markenadäquat genutzt werden können. Bisher wurden noch keine Entscheidungen getroffen“, sagt Daimler-Sprecher Hendrik Sackmann. Wie die 12 000 Quadratmeter große Fläche in Zukunft baulich gestaltet werde, stehe ebenfalls noch nicht fest.

Auch Renault will an die Heilbronner Straße

Ähnlich wortkarg geben sich die Verantwortlichen des Renault-Autohauses von der Weppen, die derzeit ihren Stammsitz an der Ecke Neckar-/Sedanstraße im Stuttgarter Osten haben. Von der Weppen werde ein Autohaus auf dem bereits vorhandenen Grundstück an der Heilbronner Straße bauen, heißt in einer knappen Stellungnahme der Geschäftsleitung. Wann und wie das Ganze geschehe, werde derzeit firmenintern behandelt. Das mittelständische Unternehmen ist schon seit längerem im Besitz eines Grundstücks neben „Mr. Wash“ – Europas größter Autowaschanlage. Auch Porsche lässt sich derzeit nicht in die Karten schauen. Die Zuffenhäuser haben sich weiter oben am Pragsattel ein Filet-Grundstück gesichert. Momentan sei die Fläche an Audi vermietet, alles Weitere sei noch nicht entschieden, sagt Porsche-Sprecher Eberhard Scholl.

Ines Aufrecht, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, sieht die Gesamtentwicklung in dem Gebiet positiv: Die Heilbronner Straße habe an städtebaulicher Qualität gewonnen und werde weiter an Profil gewinnen. Zudem sei die Bildung solcher „Cluster“, bei denen sich eine Anzahl gleicher Unternehmen und Wettbewerber in räumlicher Nähe zueinander befinde, wegen der guten Erreichbarkeit und aus ökonomischer Sicht begrüßenswert.