Esslingen könnten den Aichwalder Bücherbus ausleihen. Foto: Pressefoto Horst Rudel

Die SPD und Wolfgang Drexler wollen den Bedarf für einen ehrenamtlichen Bürgerbus im Norden der Stadt ermitteln.

Esslingen - Ehrenamtlich organisierte Bürgerbusse in kleineren Kommunen kommen immer mehr in Mode. In Städten, die normalerweise über ein ordentlich ausgebautes Busnetz verfügen, sind sie eher selten. Jetzt wagt der Förderverein Esslingen Nord, dessen Vorsitzender der SPD-Stadtrat Wolfgang Drexler ist, einen ungewöhnlichen Vorstoß: Am Wochenende werden alle Menschen, die im Stadtteil Serach und im Bereich der oberen Bärenwiesen wohnen, einen Fragebogen erhalten. Mit dessen Hilfe wollen Drexler und seine Mitstreiter herausfinden, ob in diesem Gebiet, das nur an seinen Rändern vom städtischen Liniennetz berührt wird, ein eigenständiger Bürgerbus gewünscht wird – und ob es schon jetzt, in dieser frühen Planungsphase, Menschen gibt, die bereit und in der Lage wären, Teil des mindestens 20 Fahrer umfassenden Bürgerbusteams zu werden.

„In diesem Gebiet im Esslinger Norden leben mehr als 5000 Menschen, von denen 1300 älter als 65 Jahre sind“, beschreibt Drexler die Ausgangssituation. Erschwerend komme die Hanglage hinzu: Auf einer Luftlinie von einem Kilometer müssten die Menschen 100 Höhenmeter überwinden. Gerade für ältere Menschen bedeute dies eine erhebliche Herausforderung. Nachdem die Stadt erklärt habe, die Bussituation in Serach nicht weiter verbessern zu können, überlege der Förderverein nun, einen Kleinbusverkehr zwischen den abgelegenen Wohngebieten und dem Einzelhändlern, Ärzten, der Apotheke, der Kirchen und dem Friedhof einzurichten. Auch die städtischen Bushaltestellen sollen später angefahren werden.

Sollte sich bei der Umfrage das erwartete Interesse bestätigen, werde er, Drexler, das Gespräch mit der Stadt über die denkbare Finanzierung suchen. Auch einen Bus hat Drexler schon im Auge. Er liebäugelt damit, den Aichwalder Bürgerbus, der in diesem Jahr dort ausgemustert wird, für eine Probephase anzumieten.