In Stuttgart-Ost sollen neue Brunnen installiert werden. Foto: Michael Steinert

Im Rahmen des Aktionsplans Klimaschutz möchte die Landeshauptstadt vermehrt Brunnen in der Stadt bauen. Für den Stadtbezirk Ost gibt es Pläne für zusätzliche Trinkwasserbrunnen.

Stuttgart-Ost - Aktuell haben das Tiefbauamt der Stadt und das Landschaftsarchitekturbüro „G2“ sogar fünf Standorte im Osten für Trinkbrunnen und Brunnenbecken in den Fokus genommen. Die vergangene Bezirksbeiratssitzung hat zudem gezeigt, dass es an Vorschlägen für weitere Standorte nicht mangelt. Bis Ende Juli wollen nun die Bezirksbeiräte weitere mögliche Orte sammeln und der Verwaltung vorschlagen. Klar ist jedoch auch: Die Anzahl möglicher Brunnen ist begrenzt. „Wir gehen derzeit davon aus, dass wir im Stuttgarter Osten maximal ein Brunnenbecken und zwei bis drei Trinkwasserbrunnen umsetzen können“, sagt Anne Heuring, beim Tiefbauamt für das Sachgebiet Gewässer und Brunnen zuständig. Denn an Kosten veranschlagt die Stadt bis zu 400 000 Euro für ein Wasserspiel oder einen Trinkbrunnen sowie 50 000 Euro für einen Trinkwasserbrunnen. Dazu kommt der jährliche Unterhalt von bis zu 10 000 Euro bei Wasserspielen und 4000 Euro bei Trinkwasserbrunnen. Entsprechend werden im gesamten Stadtraum auch mehr Trinkwasserbrunnen als Wasserspiele geplant. „Für die Trinkbrunnen wird im Prinzip nur ein Wasseranschluss benötigt“, so Jan-Frieso Gauder vom „G2“ Landschaftsarchitekturbüro. „Das abfließende Wasser versickert einfach in der Umgebung.“ Die Brunnen erinnern von der Optik an einfache Wasserspender und haben auch genau diese Funktion – die Bürger an möglichst vielen Stellen mit kostenlosem Trinkwasser zu versorgen.

Pläne für Urachplatz und Stöckachplatz

Im Stuttgarter Osten bringt das Tiefbauamt als mögliche Standorte die Stufenanlage am Urachplatz ein, die Grünfläche zwischen Einkorn- und Kniebisstraße, die Kreuzung Abelsberg-Haußmannstraße, etwas abwärts die Grünanlage zwischen Haußmann- und Friedenau-Straße, sowie den Stöckachplatz. Für die Standorte an der Haußmannstraße und am Stöckachplatz sind nur Trinkwasserbrunnen vorgesehen, an Urachplatz und Kniebisstraße könnten laut Triefbauamt auch Brunnen mit Wasserbecken entstehen. Bei der Auswahl haben vor allem Standorte, die sich im Sommer stark aufheizen können, sogenannte klimatische Hotspots, eine wichtige Rolle gespielt.

Noch keine Ort für Wasserspiele gefunden

Für richtige Wasserspiele hat man im Zusammenspiel von Amt und Landschaftsarchitekten im Osten allerdings noch keine Fläche gefunden. „Ein Wasserspiel sollte mindestens die Maße zehn auf zehn Meter haben, damit es auch vor allem von Kindern richtig bespielt werden kann“, sagt Gauder. Die enge Bebauung und das wellige Profil im Osten erschweren ein solches Projekt. Entsprechend waren die Reaktionen aus dem Bezirksbeirat auch eher zurückhaltend. „Von einem Brunnenprojekt im Rahmen des Aktionsplan Klimaschutz habe ich mir insgesamt schon mehr erhofft“, so Eberhard Frei von der Bezirksbeiratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Er verstehe zwar einerseits, dass man sich in einem finanziellen Rahmen bewegen müsse, zweifelte aber auch an, inwiefern diese geringe Anzahl klimatische Auswirkungen haben könnte. Zweifel aus dem Gremium kamen auch auf, ob die vorgeschlagenen Standorte ausreichend frequentiert werden von Bürgern. „Eine starke Frequentierung ist ebenso Standortfaktor wie klimatische Hotspots“, sagt Gauder. Sowohl Gauder als auch Heuring sicherten jedoch eine genaue Prüfung eingehender neuer Vorschläge zu. „Diese eingebrachten Standorte sollen ein erster Vorschlag sein“, so Heuring.