Wie schnell die Fahrt mit der „Hummel Brummel“ geht, wird mit dem Steuerknüppel in der Mitte der Gondeln bestimmt. Foto: Gottfried Stoppel

Der Schwaben-Park in Kaisersbach hat ein neues Fahrgeschäft. Wir sind mit der „Hummel Brummel“ Probe gefahren – was das Besondere an der Achterbahn ist, sehen Sie in unserem Video.

Kaisersbach - Unter lautem Gejohle der Fahrgäste geht die gelb-schwarz gestreifte Gondel in die Kurve. Dann tut sich vor den Insassen ein spektakuläres Panorama auf. Der Flug geht weiter, über den Koiteich, knapp über Baumwipfeln vorbei und schließlich wieder zurück zum sicheren Boden. Die Hummel ist gelandet.

Der Schwaben-Park in Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis) hat am Freitag mit der Achterbahn „Hummel Brummel“ seine neueste Errungenschaft vorgestellt. Der Clou dabei: Die Fahrgäste können selbst bestimmen, wie schnell die Hummel beziehungsweise Gondel sich durch die Luft bewegt. Vorausgesetzt, sie können sich einigen, wer den mittig angebrachten Joystick bedienen darf. Mit diesem Steuerknüppel lässt sich die Geschwindigkeit von fünf bis maximal 40 Stundenkilometern regeln.

Die Gondeln bremsen zur Sicherheit automatisch ab

Eigentlich war geplant gewesen, die Bahn erst an diesem Wochenende für den offiziellen Publikumsverkehr freizugeben – doch schon am Freitag standen einige Besucher für die neue Attraktion Schlange. „Wir haben uns für ein sogenanntes Soft Opening“ entschieden“, erklärt der Schwaben-Parksprecher Marcel Bender. Das habe den Vorteil, dass sich die Mitarbeiter mit der Unterstützung der Herstellerfirma an einem Tag, an dem nicht ganz so viel Betrieb herrscht, mit der neuen Attraktion und ihren Eigenheiten vertraut machen können.

Pro Hummel-Gondel fahren zwei Personen mit. Bleibt die Frage nach der Sicherheit – immerhin werden die insgesamt sieben Gondeln ja von den Besuchern selbst bedient. Drei Tage lang hat der Tüv Süd in dieser Woche das neue Fahrgeschäft geprüft und der Hummel am Donnerstag die offizielle Starterlaubnis erteilt. „Die Gondeln kommunizieren untereinander – das ist wirklich High-Tech“, sagt Bender. Somit halten die Hummeln untereinander immer einen gewissen Abstand ein. Ausnahmsweise nicht wegen des Coronavirus, sondern um Auffahrunfälle zu vermeiden.

Die Hummel Brummel ist familientauglich

Wie eigentlich alle Fahrgeschäfte im Schwaben-Park ist die „Hummel Brummel“ ziemlich familientauglich. Nicht nur wegen der freundlich dreinblickenden Insektenmaskottchen der Bahn, sondern auch, weil es zwar Steilkurven und seitliches Ausschwenken, aber keine spektakulären Loopings, Überschläge und dergleichen gibt.

Wer alleine mitfahren will, sollte laut der Webseite des Parks mindestens acht Jahre und 1,40 Meter groß sein. Jedoch: in Begleitung eines Erwachsenen und mit einer speziellen Sitzerhöhung dürfen auch Kinder mitfahren, die vier Jahre oder älter sowie mindestens 1,05 Meter groß sind. „Unsere Zielgruppe sind Familien mit kleineren Kindern, daher war es uns wichtig, dass auch Jüngere mitfahren können“, betont Marcel Bender.

Bald können Besucher noch etwas über Hummeln lernen

Tatsächlich kommt die Hummel bei den Kids gut an: „Am coolsten fand ich die Stelle mit dem Koiteich“, sagt die sechsjährige Lina. Die Tochter des Autors dieser Zeilen ist sonst ziemlich vorsichtig – bei der Probefahrt am Freitag hatte sie dennoch einen Heidenspaß. Dem Gas- und Bremshebel sei Dank. Und nicht nur den Kleinen gefällt die neue Bahn. „Gestern ist auch meine Schwiegermutter mit der Hummel Brummel gefahren“, erzählt Bender. Zuerst habe sie sich geziert – und sei dann ganz begeistert gewesen von der Tatsache, selbst Gas geben zu können.

Besucher können sich von der „Hummel Brummel“ nicht nur die Nerven kitzeln lassen, sondern sich auch noch weiterbilden. Zumindest ist das geplant: Am derzeit noch etwas provisorisch anmutenden Wartebereich der Achterbahn soll bald Wissenswertes rund um die namensgebenden pelzigen Brummer vermittelt werden. Der Park plant auch, ein Insektenhotel aufzustellen und bis spätestens nächstes Jahr eine Schmetterlings- und Insektenwiese erblühen zu lassen. Insgesamt kostet die neue Anlage mehr als zwei Millionen Euro.