Wo sich auf dem Bild noch Wasser auf den Feldern sammelt, sollen künftig Häuser entstehen. Foto: Archiv Malte Klein

Auch in Steinenbronn herrscht Mangel an Wohnraum. Daher soll ein Neubaugebiet entstehen. Die Böden auf dem Gelände lassen aber keine Versickerung zu. Deshalb müssen Pumpen und Leitungen gebaut werden.

Steinenbronn - Das geplante Wohngebiet Gubser II treibt die Menschen in Steinenbronn nach wie vor um. Das wurde während der Gemeinderatssitzung in der vergangenen Woche deutlich. Denn an dem Abend präsentierte Wolfgang Uhlmann, der Bereichsleiter für Siedlungswasserwirtschaft des Ingenieurbüros Pirker und Pfeiffer, das Gutachten über die Entwässerung und die verkehrliche Erschließung des geplanten Wohngebiets. Viele Bürger wollten das Ergebnis erfahren. „Die Durchlässigkeit der Böden ist sehr gering“, sagte Uhlmann. Das bedeutet, dass das Regenwasser nicht versickern kann.

Zum Hintergrund: Steinenbronn stellt gemeinsam mit Waldenbuch den Flächennutzungsplan auf, der die Leitlinien für die räumliche Entwicklung bis 2030 vorgibt. In Steinenbronn soll ein neues Wohngebiet Gubser II entstehen, wo aktuell Felder sind. Ursprünglich sollte es sich in nord-südlicher Richtung an das Dorf anschließen. Dann hatte der Gemeinderat aber entschieden, dass es sich in west-östlicher Richtung anschließen soll. So kamen die als feucht geltenden Felder nördlich des Weiler Wegs hinzu. Nach längerem Regen bilden sich dort große Pfützen. Deshalb hat die Gemeinde ein Entwässerungsgutachten in Auftrag gegeben, das nun vorliegt.

Kosten zwischen 500 000 und 945 000 Euro

Uhlmann berichtete, dass zwei Löcher ausgehoben wurden, um die Böden zu untersuchen. „Es gibt eine Wasserscheide in nord-südlicher Richtung, die das Gebiet teilt“, sagte er. Der westliche Teil fällt zum Sulzbachstausee ab, so dass das Wasser in diese Richtung fließt. Das tut es im östlichen Teil in Richtung des Dorfes. Wird Gubser II gebaut, müssen das Regen- und das Schmutzwasser getrennt abfließen.

Das Regenwasser soll erst zurückgehalten und dann gedrosselt in einen Vorfluter eingeleitet werden. „Die Rückhaltung kann im westlichen Gebiet durch ein offenes Becken oder eine Mulde erfolgen. Das ist im südöstlichen Teil nicht sinnvoll“, sagte Uhlmann. Darum sollen dort unterirdische Boxen installiert werden, aus denen das Regenwasser weggepumpt oder über eine Druckleitung abfließen kann. Die zweite Variante sieht vor, dass das Regenwasser ohne Pumpen in den Sulzbachstausee fließt und nur das Schmutzwasser gepumpt wird. Die Kosten für die Variante mit zwei Pumpen wird auf 500 000 Euro veranschlagt, die für nur eine und einen Kanal zum Sulzbachstausee auf 945 000 Euro.

Uhlmann stellte außerdem zwei Möglichkeiten vor, wie die künftigen Bewohner zu ihren Häusern fahren können: entweder nur über den Schneewittchenweg oder über diesen und den Weiler Weg. „In dem Fall wird aber das Parken im Weiler Weg nicht mehr möglich sein.“

Eine Aussprache über die Ergebnisse fand nicht statt. Nur Roland Kißling (Freie Wähler) machte seinem Ärger Luft: „Es war ein großer Fehler von mir, für die Umlegung des Baugebiets zu stimmen. Dafür werden wir in der Luft zerrissen.“