So könnte der ZSW-Neubau im Step-Areal aussehen Foto: z

Noch dieses Jahr beginnen die Arbeiten am 25-Millionen-Euro-Neubau des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW). Für den Umzug, mit Rückbau am alten Standort, werden drei Millionen Euro veranschlagt.

Vaihingen - Der Neubau des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) im Step-Areal hat das Zeug, ein Hingucker zu werden. Dann nämlich, wenn die komplette Außenfassade tatsächlich mit Fotovoltaikplatten versehen wird. „Das Schwarz mag auf den ersten Blick etwas dunkel wirken“, sagt Frithjof Staiß, der Geschäftsführer der Forschungseinrichtung. Aber das Renommee der Vaihinger ist eben die Herstellung von Solarmodulen, wobei sie das technisch Machbare ein ums andere Mal verschoben haben. Die neueste Generation ihrer auf Folien aufgebrachten Dünnschichtzellen sind einige tausendstel Millimeter dick. Ein Haar ist zehnmal dicker.

Ob die Fassade tatsächlich mit den schwarzen Paneelen verkleidet wird, ist unklar. Sie sind recht teuer, die Finanzierung muss noch geklärt werden. Das gilt auch für die Nutzung von Erdwärme. „Ich habe mich immer für ein Null-Emission-Haus ausgesprochen“, sagt Staiß. „Das ist Teil unserer Mission und eine Imagefrage.“

Am bisherigen Standort ist es zu eng geworden

Die Neubaupläne an sich, die Staiß dieser Tage im Vaihinger Bezirksbeirat vorgestellt hat, tangiert das ohnehin nur am Rand. Für 25 Millionen Euro soll im Step-Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Uni-Campus das neue Gebäude der Forscher entstehen. In ihren bisherigen Räumlichkeiten, einem Bürogebäude im Industriegebiet Vaihingen-Möhringen, ist es ihnen längst zu eng geworden.

Das ZSW betreibt angewandte Forschung rund um die Energiewende. 1988 wurde das Zentrum als gemeinnützige Stiftung gegründet. Die 220 Wissenschaftler verteilen sich je zur Hälfte auf die Standorte in Ulm und Stuttgart. Sie arbeiten an Brennstoffzellen, Akkus und Solarzellen sowie an Methanreaktoren, die Strom in Erdgas wandeln, um so die regenerativen Energien speicherbar zu machen.

Lichthöfe und eine Grünanlage im Innern sind geplant

Entworfen haben den Neubau die Architekten von Henning Larsen. Das Büro war schon an der Königlichen Oper in Kopenhagen und am Hamburger Verlagshaus des „Spiegel“ beteiligt. Insgesamt wird den Vaihingern 12 780 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Die Nutzfläche wird sich um das anderthalbfache erhöhen. Teile des Gebäudes werden fünf Stockwerke hoch sein, andere nur zwei oder drei. Im Innern sind Lichthöfe geplant und auch eine kleine Grünanlage. Sie sollen zum Verweilen einladen. Denn, so Staiß, „die besten Ideen kommen den Leuten beim Kaffeetrinken. Sie müssen sich also treffen können.“

Der Bauantrag ist noch nicht gestellt, bis zum Sommer soll das aber erledigt sein. Dann könnten noch in diesem Jahr die Bagger auf einer Brache an der Ecke Meitner- und Robert-Leicht-Straße anrücken. Die Bauzeit soll weniger als zwei Jahre betragen. „2016 sind wir fertig“, sagt Staiß.

Dann steht der Umzug an, der um einiges schwerer zu organisieren sein dürfte als bei einem normalen Haushalt. Schließlich benutzt das ZSW zur Herstellung seiner Solarzellen teure Maschinen und sehr feine Instrumente. Ein Rasterelektronenmikroskop wuchtet man nicht einfach mal so auf die Ladefläche eines Transporters. Fast drei Millionen Euro veranschlagen die Vaihinger für den Umzug. Darin sind aber die Rückbaumaßnahmen enthalten. In dem Gebäude, dass die Forscher derzeit nutzen, haben sie sich im Untergeschoss fast schon so etwas wie eine Fabrik samt Entwicklungslabors eingerichtet. Zuletzt musste für eine neue Produktionsanlage sogar ein Teil der Tiefgarage umgebaut werden.