Das Kinder- und Jugendhaus Hallschlag wird teils neu gebaut. Foto: Jugendhaus

Zeit für Abriss und Neubau: Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt hat die Vorlage der Verwaltung für die Sanierung des Jugendhauses Hallschlag zur Kenntnis genommen. Am 17. Oktober startet der europaweite Planungswettbewerb.

Bad Cannstatt - Kein zeitgemäßer Zustand und Modernisierungsbedarf: So wird das Kinder- und Jugendhaus Hallschlag in der Verwaltungsvorlage beschrieben, die der Bezirksbeirat Bad Cannstatt in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis vorgelegt bekam. Einen ausführlichen Bericht durch Vertreter der Stadt lehnten die Lokalpolitiker dankend ab: die Causa Jugendhaus ist hinreichend bekannt, die Sanierungspläne sind herzlich willkommen.

Geplant ist, einen Teil des Gebäudes am Sigmund-Lindauer-Weg 9 und auch die städtische Kindertagesstätte am Sparrhärmlingweg abzureißen, das Kinder- und Jugendhaus neu zu bauen und die Kita in den Neubau zu integrieren. Die FDP-Bezirksbeirätin Doris Höh war irritiert ob des Begriffs „Teilabbruch“, ob denn nicht angedacht sei, das gesamte Gebäude abzureißen, wollte sie wissen. Man wolle den großen Saal sowie die Technikräume erhalten und parallel zum Neubau umfangreich modernisieren, erläuterte die Vertreterin der Stadtverwaltung.

Die Kita wird von zwei auf vier Gruppen vergrößert

Da der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren gestiegen ist, wird die städtische Kindertagesstätte zugleich von zwei auf vier Gruppen vergrößert. Auch soll das neue Kinder- und Jugendhaus eine Neuausrichtung erfahren. Eine „Öffnung in den Stadtteil durch bedarfsorientierte Angebote für Anwohner stellen eine wichtige Vernetzung dar und bieten Synergieeffekte für beiden Einrichtungen“, so die in der Vorlage niedergeschriebene Zielrichtung der Maßnahme.

Bis dies alles umgesetzt werden kann, wird noch Zeit vergehen. Zunächst wird ein nichtoffener Planungswettbewerb veranstaltet. Dieser wird europaweit ausgelobt. Im Juli dieses Jahres ist der Wettbewerb veröffentlich worden. Insgesamt 15 Büros sollen ausgewählt werden. Fünf davon sind bereits vorab gesetzt: H4a Architekten aus Stuttgart, Plus + Bauplanung aus Neckartenzlingen, Auer Weber Architekten BDA aus Stuttgart, Kaufmann Theiling und Partner, Freie Architekten BDA aus Ostfildern sowie SEP Architekten. Die restlichen zehn werden in einem vorgeschalteten Bewerberverfahren ermittelt.

Das Projekt ist Teil der Sozialen Stadt Hallschlag

Vorzulegen ist ein städtebaulich/architektonischer Entwurf, ein Konzept für den Freiraum sowie eine Kostenschätzung sowohl für den Teilabbruch als auch für den Neubau. Der Planungswettbewerb startet am 17. Oktober. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass ein Ergebnis im Frühjahr 2017 vorliegen wird. Dieses soll dann in die Haushaltsplanberatungen für den nächsten Doppelhaushalt 2018/19 einfließen.

Abriss, Sanierung und Neubau des Kinder- und Jugendhauses sowie der Kindertagesstätte sind in das Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die Soziale Stadt“ eingebettet, in das der Stadtteil Hallschlag 2007 aufgenommen wurde.