Besonders im Fokus der Userinnen und User waren Alice Weidel (AfD), Christian Lindner (FDP), Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU). Foto: dpa/Tobias Schwarz

Alice Weidel polarisiert, Christian Lindner übernimmt die Moderation und die Spannung zwischen Laschet und Söder ist teils greifbar: Das sind die Twitter-Reaktionen zur Schlussrunde.

Stuttgart - Die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten aller im Bundestag vertretenen Parteien und Markus Söder (CSU) haben sich am Donnerstagabend zu einer letzten TV-Debatte vor der Bundestagswahl versammelt. Übertragen wurde die „Schlussrunde“ von ARD und ZDF. Auf Twitter diskutierten währenddessen viele Nutzerinnen und Nutzer über die Sendung und die Leistungen der Politikerinnen und Politikern.

Scharfe Kritik gab es schon vor Beginn der Elefantenrunde an der Zusammensetzung an sich, bestehend aus Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD), Alice Weidel (AfD), Christian Lindner (FDP), Janine Wissler (Linke), Annalena Baerbock (Grüne) und Markus Söder. Die Union habe einen Vorteil, so die Kritik, weil sowohl Laschet als auch Söder in der Runde dabei sein durften.

Der Journalist Julius Betschka spielt damit darauf an, dass der bayrische Ministerpräsident gar nicht Spitzenkandidat seiner Partei ist – diesen Posten belegt eigentlich Alexander Dobrindt.

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Viele Userinnen und User fokussierten sich während der Sendung trotzdem mit Freude auf das Verhältnis zwischen Laschet und Söder.

An einigen Stellen unterstützte der bayrische Ministerpräsident Laschet deutlich. Für manchen Nutzer ein Zeichen:

Gleich zu Beginn ging es dann auch zur Sache. Thema: die Tötung des Tankstellenkassierers in Idar-Oberstein wegen eines Streits um das Tragen einer Corona-Schutzmaske. Die Ausführungen von Alice Weidel dazu lösten gespaltene Reaktionen aus.

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Weiter ging es mit dem Thema Wohnen. Die Forderung von Janine Wissler nach Enteignungen verband nicht nur sie selbst mit einer direkten Attacke gegen Armin Laschet.

Viele Nutzerinnen und Nutzer freuten sich anschließend, dass sich die Runde mit der deutschen Außenpolitik befasste.

Schnelle Fragerunden, die sich immer wieder durch die Sendung zogen, kamen bei den Usern hingegen nicht sehr gut an. In Talkshows klappe so etwas nur selten.

Auch die beiden Moderatoren der Sendung bekamen ihr Fett weg – gepaart mit einem Lob für Christian Lindner, der Alice Weidel eine außerplanmäßige Frage stellte.

Zum Klimaschutz: Immerhin in einem Punkt, so der Wahlforscher Thorsten Faas, seien sich die Politikerinnen und Politiker einig.

Die Glaubwürdigkeit von Armin Laschet und Markus Söder dazu zweifelten allerdings viele an.

Alice Weidel sorgte mit ihrer Meinung zum Klimaschutz bei einigen Userinnen und Usern für Lacher. Moderator Theo Koll unterbrach sie nach einer Weile, Weidel redete allerdings weiter. Die Regie der Sendung schaltete ihr daraufhin das Mikrofon ab.

Manche erwarteten sogar, dass Weidel die Runde verlässt.

Und das war auch der hitzigste Moment in der gesamten Sendung, die kurze Zeit später ihr Ende fand. Was bleibt, sind die restlichen Tage bis zur Wahl, in der sich noch viele unentschlossene Wählerinnen und Wähler für eine Partei entscheiden können.