Bei der Veranstaltungsreihe Neckarfantasien von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten kommen nicht nur Experten, sondern auch Leser zu Wort. Mehr als 100 haben bereits ihre Wünsche und Anregungen auf Fragebögen notiert – dabei sind spannende Ideen zusammengekommen.
Bad Cannstatt - Bei der Veranstaltungsreihe Neckarfantasien sollen nicht nur Experten und Politiker zu Wort kommen, sondern auch die Leserinnen und Leser von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Das Cannstatt-Team verteilt deshalb bei allen Veranstaltungen (siehe nebenstehender Artikel) Fragebögen, auf denen Wünsche, Kritik und Anregungen rund um den Fluss notiert werden können. Bislang sind 120 Fragebögen ausgefüllt und abgegeben worden und zeigen, dass der Neckar ein Thema ist, das alle Generationen interessiert.
Zwischen 10 und 86 Jahre alt sind die Leser, die bei den bisherigen Veranstaltungen, einer Flussfahrt mit dem Neckar Käpt’n und einem Spaziergang mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn, dabei waren. Rund die Hälfte der Befragten gibt an, den Neckar im Alltag wahrzunehmen (57) und regelmäßig etwas am Fluss zu unternehmen (67). Die meisten nutzen die Radwege oder sind rund um Bad Cannstatt und am Max-Eyth-See unterwegs.
Der Mehrheit gefällt das Neckarufer nicht
Auch wenn relativ viele der Befragten angeben, regelmäßig etwas am Fluss zu unternehmen, ist eine klare Mehrheit doch unzufrieden mit der Situation. 73 der Befragten sagen, das Neckarufer gefalle ihnen nicht so wie es ist. Bemängelt werden von den Leserinnen und Lesern von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten vor allem fehlende Zugänge zum Wasser, der Zustand der Rad- und Spazierwege und ein Übermaß an Beton und Industrie. Positiv nehmen die Menschen die Weinberge am Ufer wahr sowie den Stadtstrand und den Biergarten am Mühlgrün wie auch die Renaturierung in Mühlhausen. Vielen Menschen fehlen am Neckar in Stuttgart gastronomische Angebote, idyllische Plätze zum Verweilen und Spazieren, Sitzgelegenheiten am Wasser und ein größeres Freizeitangebot.
Genannt wurden in diesem Zusammenhang von den Befragten unter anderem ein Bootsverleih, eine Tauchschule und Veranstaltungen: Sowohl ein Neckarfest als auch Informations- und Kulturveranstaltungen wie ein Freilufttheater oder ein Open-Air-Kino kämen bei vielen Befragten gut an. Mehrfach genannt wurde auch, dass eine Uferpromenade zum Flanieren und Spielplätze fehlen.
Eine Seilbahn über oder ein Glastunnel unter dem Fluss
Die Wünsche der Menschen sind vielfältig und reichen vom schlichten Füße ins Wasser baumeln lassen bis hin zu dem Traum von einer Seilbahn über oder einem Glastunnel unter dem Fluss. Manch einer würde am liebsten die Bundesstraße 10 unter die Erde verbannen, andere wünschen sich mehr Biotope und Brutstellen für Tiere.
Groß ist auch die Sehnsucht nach einem erfrischenden Bad im Fluss: 81 der Befragten würden den Neckar gerne als Bademöglichkeit nutzen, wäre es erlaubt und die Wasserqualität entsprechend gut. Für ebensoviele wäre übrigens auch die Möglichkeit, an einem geeigneten Platz am Ufer in der Sonne zu liegen und zu spielen eine Option, die sie gerne nutzen würden.
Die dritte Veranstaltung naht – jetzt anmelden
Große Einigkeit herrscht bei der Frage, ob Stadtverwaltung und Politik die Überlegungen zum Thema Neckar intensivieren sollen: 108 der 120 befragten bejahen dies – ein klares Signal also für den Oberbürgermeister und den Gemeinderat, Geld in die Hand zu nehmen, um wirklich einen Masterplan für den Neckar zu entwickeln. Ideen gibt es jedenfalls genug.
Auch bei der dritten Veranstaltung der Reihe Neckarfantasien haben die Gäste wieder die Möglichkeit, ihre Ideen und Visionen für den Neckar einzubringen und zu diskutieren. Am Montag, 21. September, feiert das Cannstatt-Team von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten eine Kulturparty auf dem Theaterschiff. Von 19 Uhr an nähern sich zahlreiche Akteure dem Fluss künstlerisch an. Noch bis Sonntag, 13. September, läuft die Anmeldung zur Verlosung. Weitere Infos und das Anmeldeformular gibt es hier.