Wissenschaftler nehmen von einem Steinzeit-Schmuckstück aus der Denisova-Höhle eine Probe. Foto: Tom Higham, University of Oxford

Schon vor 300 000 Jahren lebten unterschiedliche Menschentypen in einer Höhle in Südsibirien. Sie interessierten sich für Schmuck und hatten sogar gemeinsame Kinder.

Stuttgart - Drei Zähne und ein winziges Fingerknöchelchen genügten Svante Pääbo und Johannes Krause, um eine bis 2009 völlig unbekannte Menschenlinie zu entdecken. Die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (EVA) in Leipzig und vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte (SHH) in Jena unterzogen die Überreste einer Erbgutanalyse. Die Fundstücke hatten russische Forscher in der Denisova-Höhle im Altaigebirge im tiefen Süden Sibiriens aufgespürt. Daher wurden die neuen Menschen, die einst dort gelebt haben, „Denisovaner“ genannt.