Ein Herz für den Nationalpark Nordschwarzwald - das hat längst nicht jeder. Foto: dpa

Einen kleineren, günstigeren Nationalpark Nordschwarzwald hat die Südwest-CDU im Sinn - doch aus den eigenen Reihen kommt Kritik. Baden-Badens OB steht zum Konzept der Landesregierung.

Einen kleineren, günstigeren Nationalpark Nordschwarzwald hat die Südwest-CDU im Sinn - doch aus den eigenen Reihen kommt Kritik. Baden-Badens OB steht zum Konzept der Landesregierung.

Stuttgart - Die neuen Ideen der CDU-Fraktion für einen kleineren Nationalpark im Schwarzwald treffen weiter auf Kritik. Der CDU-Oberbürgermeister von Baden-Baden, Wolfgang Gerstner, und sein Amtskollege in Bühl, Hubert Schnurr (Freie Wähler), können sich nicht für die Parkpläne von Fraktionschef Peter Hauk erwärmen. Es seien bestimmte Mindestanforderungen zu erfüllen, damit ein Nationalpark Sinn mache, hieß es im Rathaus Baden-Baden. Die Stadt stehe zum Konzept der Landesregierung. Trotz CDU-Vorschlags bleibe es beim Beschluss des Gemeinderates, sagte ein Sprecher der Stadt Bühl.

Hauk erklärte daraufhin am Dienstag: „Die CDU-Landtagsfraktion will mit der Idee eines Bürgernationalparks keine Gräben aufreißen, sondern Brücken bauen.“ Kommunen, die sich freiwillig an dem Konzept beteiligen möchten, seien herzlich willkommen. Bühl und Baden-Baden seien vorbildlich, weil sie freiwillig kommunale Flächen in den Nationalpark einbringen möchten. „Dieses Angebot sollten sie aber nicht nur grün-roten Projekten machen, sondern vor allem solchen, die aus der Region heraus wachsen“, sagte Hauk in Stuttgart.

Auch die Initiative Christdemokraten pro Nationalpark hatten in einem Brief an die Abgeordneten das CDU-Konzept kritisiert. Es sei nicht geeignet, um einen „echten“ Nationalpark zu entwickeln. Zu den Unterzeichnern zählt der ehemalige Umweltminister Erwin Vetter (CDU).

Die CDU-Fraktion hatte am Montag mit der Interessengemeinschaft „Unser Nordschwarzwald“ und der Sägeindustrie ein alternatives Konzept für einen Nationalpark vorgestellt. Der CDU-Park wäre mit 5000 bis 6000 Hektar nur gut halb so groß wie der von Grün-Rot geplante. Mit vier Millionen Euro jährlichen Kosten wäre er auch günstiger. Im Wesentlichen könne der Park auf Gelände oberhalb von 900 Metern begrenzt werden, hatte Hauk erklärt. Naturschutzminister Alexander Bonde (Grüne) sprach von einer „Mogelpackung“.