Aus der alten Stadtbibliothek wird das Stadtpalais für die Geschichte Stuttgarts. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der Neubau für die Stuttgarter Geschichte hinter der historischen Fassade des Wilhelmspalais hat einen Namen: Stadtpalais. Der Gemeinderat hat zudem den Weg für ein Kulturcafé freigemacht.

Stuttgart - Das neue Stadtmuseum, das im April im dem bis auf die Außenwände für 40 Millionen Euro neu erstandenen Wilhelmspalais eröffnen soll, wird den Namen Stadtpalais und in der Unterzeile die Konkretisierung „Museum für Stuttgart“ tragen. Der Gemeinderat soll über diesen Vorschlag abstimmen, den Museumsdirektor Torben Giese am Mittwoch dem Verwaltungsauschuss offenbarte, doch das könnte eine Formsache sein. Die Fraktionssprecher zeigten sich angetan von der Namenswahl und konnten Gieses und auch der Argumentation von Kulturbürgermeister Fabian Mayer (CDU) folgen.

„Da haben wir uns etwas Zeit gelassen“, räumte Mayer ein. Museen gebe es viele, „ein Palais haben nur wir“, daher wolle man den klassischen Begriff Museum zwar in allen Druckwerken für das Haus führen, aber nur in der Unterzeile. Das Stadtpalais führe Vergangenheit und Zukunft mit dem erweiterten Nutzungskonzept – Veranstaltungsräume sind auch außerhalb des Museumsbetriebs geöffnet – zusammen.

Wohnstatt des Königs

„Die Stuttgarter sind zu uns zur Voreröffnung ins Wilhelmspalais gekommen“, so Giese. Das ursprüngliche Kronprinzessinenpalais sei als Wilhelmspalais und Wohnstätte des letzten Württembergischen Königs bekannt, der neue Name stelle einen Bezug zum alten her, der Untertitel Museum für Stuttgart solle deutlich machen, dass das Haus sich in den Dienst der Stadt stelle. „Wir sind sehr glücklich über den Namen“, so Giese.

Der Vorschlag mache Sinn, er weise auf den besonderen Charakter des Hauses hin, lobte Jürgen Sauer (CDU) die Wahl. Die historische Bedeutung werde aufgegriffen. Man erhalte ein offenes Haus, ohne Eintritt für die Dauerausstellung, zeigte sich Andreas Winter (Grüne) zufrieden. Auch SPD, SÖS/Linke-Plus und Freie Wähler signalisierten Zustimmung, AfD-Sprecher Bernd Klingler fand den Untertitel verbesserungswürdig. Der Ausschuss beschloss die Nutzungskonzeption mit einem Kulturcafé, dessen Betreiber aber noch nicht feststeht. Bereits mit dem Haushaltsplan hatte der Gemeinderat den Bau der Freitreppe und die Platzgestaltung vor dem Palais und dem angrenzenden Hauptstaatsarchiv für sechs Millionen Euro beschlossen. Gebaut werden soll 2019/2020.