Die S-Bahn verzeichnet viele Verspätungen. Foto: dpa/Tom Weller

Die Stuttgarter S-Bahn hat 2019 bei den Pünktlichkeitswerten einen Negativrekord aufgestellt. Der Verkehrsclub fürchtet, es könnte noch schlimmer werden.

Stuttgart - Der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD macht den ungenügenden Ausbau der Infrastruktur und die Ausweitung des 15-Minuten-Takts für die hohen Verspätungswerte der S-Bahn verantwortlich. „Wir begrüßen den fast durchgängigen 15-Minuten-Takt als wichtigen Baustein der Verkehrswende“, sagte der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. Allerdings fehlten der derzeitigen Infrastruktur dann die früheren Erholungspausen, zumal wenn der Viertelstundentakt Ende dieses Jahres auch zwischen 10 und 12 Uhr eingeführt werde und dann fast den ganzen Tag gelte. „Dann werden die Pünktlichkeitswerte noch weiter fallen“, prognostiziert Lieb.

Fahrgastzahl und alte Infrastruktur passen nicht zusammen

Die Krux sei, dass die S-Bahn heute sehr viel mehr Fahrgäste habe als beim Ausbau der Infrastruktur in den 1970er Jahren. Lieb warnte zugleich vor Erwartungen, dass die neue Signaltechnik ETCS ab 2025 Verspätungen abbauen werde. Auch der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel forderte, früher aktiv zu werden und Lösungen zu suchen. So könnten die Haltezeiten verkürzt werden, in dem jede zweite Tür fest für Ein- oder Ausstieg genutzt werde.