Der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr soll vor für Jugendliche und Auszubildende günstiger werden. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Das landesweite Jugendticket soll im März 2023 für 30,42 Euro im Monat beim Verkehrsverbund Stuttgart eingeführt werden. Manche Auszubildenden sind aber außen vor. Das soll sich nun ändern.

Ein Euro am Tag. Mehr soll die Fahrt mit Bus und Bahn für Jugendliche, Studierende und Auszubildende in ganz Baden-Württemberg vom 1. März 2023 an nicht mehr kosten. Das neue Angebot, mit dem der Nahverkehr deutlich günstiger werden wird, hat allerdings einen kleinen Haken: Wer seinen 27. Geburtstag gefeiert hat, fällt aus dieser Förderung. Und der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) bietet mit der Einführung des neuen Landestickets ein neues Ausbildungsticket für das VVS-Netz an, das 46,67 Euro im Monat kosten wird.

Lücke von 195 Euro

Nun gibt es durchaus Auszubildende, die älter als 27 sind. Geflüchtete, Menschen, die den zweiten Bildungsweg gegangen sind. Rund 1600 sind es in Stuttgart, die statt der 365 Euro für das Landesticket dann 560 Euro zahlen müssten. Die Christdemokraten und die Fraktion Puls im Gemeinderat haben die Lücke erkannt und zusammen mit weiteren Fraktionen in der Sitzung des Verwaltungsausschusses geschlossen. Wer beim landesweiten Jugendticket wegen seines Alters keine Berücksichtigung findet, soll nicht durchs Raster und in den teureren Tarif fallen, er wird einen Ticketzuschuss der Stadt in Höhe von 16,25 Euro erhalten, womit die Differenz zum günstigeren Ticket wieder geschlossen wird.

Die Stadt spart auch

Der Zuschuss wird sich für die Stadt rechnerisch auf 315 000 Euro im Jahr summieren. Allerdings spart Stuttgart durch das neue BW-Ticket auch bisherige Subventionen in Höhe von rund drei Millionen Euro und von 2024 an von rund 3,6 Millionen Euro pro Jahr. Das Geld soll in ein erweitertes Nahverkehrsangebot mit einer Verlängerung des 10-Minuten-Takts bei den SSB-Bussen und teils längeren Zügen fließen.