Seit Dezember sind die neuen Buslinien unterwegs. Probleme gibt es weiterhin. Foto: Malte Klein

Es gibt weiterhin Probleme mit den neuen Buslinien auf der Filderebene: Schüler kommen zu spät in die Schule, weil Busse entweder ausfallen, zu spät oder schon voll besetzt sind. Was sagt die Bahn als verantwortlicher Busbetreiber dazu?

Filder - Die Busse kommen zu spät, oder sie kommen gar nicht. Manchmal sind sie auch so voll, dass niemand mehr einsteigen kann. Das hat dazu geführt, dass in den vergangenen Wochen einige Schüler mehrmals zu spät in die Schule kamen.

„Ja, wir hatten einige Tage, da sind Schüler im Block zu spät gekommen“, berichtet Ursula Bauer, die Schulleiterin des Eduard-Spranger-Gymnasiums in Bernhausen. „Das war ziemlich ungut.“ Auch Peter Bizer, der Chef des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Sielmingen, berichtet von ähnlichen Vorkommnissen an seiner Schule. Beide Pädagogen haben Friedrich-Müller-Omnibus (FMO), die ausführende Firma, kontaktiert. „Es gab Gespräche“, berichtet Bizer, „und eine große Bereitschaft, zu reagieren und es besser zu machen“. Dass die Busse, die seit 1. Dezember 2018 als neue Linienbündel auf den Fildern unterwegs sind, am Anfang noch Startschwierigkeiten hatten, findet Bizer „vollkommen verständlich. Aber es muss dann eben auch besser werden.“ Darum sagt er auch: „Ich glaube, das Schlimmste ist vorbei.“ Aktuell habe es keine Probleme mit Schülern, die wegen der Busse zu spät zur Schule kommen, mehr gegeben. So erzählt das auch Ursula Bauer. „Seitdem ich mit der Busfirma Kontakt aufgenommen habe, sind mir keine Probleme mehr zu Ohren gekommen.“

Die Bahn gibt Nachbesserungsbedarf zu

Eine Plattenhardter Mutter berichtet, dass ihr Kind regelmäßig nicht im Bus mitfahren kann, weil er schon voll ist. „Jetzt bringe ich es mit dem Auto in die Schule“, sagt sie, „das ist von der Schule nicht gewollt, von mir auch nicht, aber was soll ich machen?“ Sie sagt zwar, dass das Problem bereits vor der Umstellung im Dezember bestanden habe. Aber eine Lösung für die überfüllten Busse scheint die Neuorganisation der Linien auch nicht zu sein.

„ Im Bereich des Schülerverkehrs gibt es bei einzelnen Kursen noch Änderungsbedarf“, gibt eine Sprecherin der Deutschen Bahn zu. Die Bahn ist hier zuständig, weil FMO eine Tochtergesellschaft der Bahn ist. „Wir prüfen aktuell in Abstimmung mit dem Aufgabenträger, Schulträger und dem Verbund Anpassungen des Fahrzeitprofils und der Abfahrtszeiten, um dort die Pünktlichkeit zu verbessern, wo es noch Probleme gibt.“ Da man Umsteigebeziehungen sowie Anschlussmöglichkeiten beachten müsse, dauere diese Prüfung noch an. „Wir entschuldigen uns bei allen Fahrgästen, wenn es an der ein oder anderen Stelle noch nicht läuft, wie es laufen sollte.“

Auch der Jugendgemeinderat L.-E. kritisiert die Pannen

Was die einzelnen Vorkommnisse – also etwa Zuspätkommen, das Auslassen von Haltestellen oder Ähnliches – angehe, so bittet die Bahn um konkrete Hinweise, über den Kundendialog, wann welcher Bus nicht gefahren ist oder welche Haltestelle wann ausgelassen worden ist. „So können wir den Sachverhalten direkt nachgehen und zeitnah entsprechende Rückmeldung geben“, so die Bahnsprecherin.

Auch der Jugendgemeinderat Leinfelden-Echterdingen hat sich eingeschaltet: Busse, an denen Kabel heraushängen, gravierende Verspätungen, Busfahrer, die die Strecke nicht kennen oder beim Fahren telefonieren, diese und weitere Kritikpunkte haben die Nachwuchsstadträte ausgemacht. „Ich habe es selbst erlebt, wir werden aber auch oft von Jugendlichen darauf angesprochen“, sagt Sprecher Daniel Krusic. „Das Zuspätkommen ist das häufigste und dringlichste Problem.“ Auch Ausfälle seien keine Seltenheit. „Wir wollen wissen, wann die neuen Buslinien endlich funktionieren“, betont Krusic. „Wir bezahlen für unser Monatsabo, es kann nicht sein, dass der Service so schlecht ist.“